Annuitätenmethode

Bei der Annuitätenmethode handelt es sich um ein Verfahren mit dem festgestellt werden kann, wie viel eine Investition über einen bestimmten Zeitraum kostet und erwirtschaftet. Die Annuitätenmethode ist ein Instrument der Investitionsrechnung und erlaubt den Vergleich mehrerer Investitionen miteinander.

Definition / Erklärung

Die Annuitätenmethode kann bei Investitionsentscheidungen helfen, indem sie die finanzwirtschaftlichen Folgen von Investitionsentscheidungen periodenbezogen aufzeigt. Diese spezielle Form der Investitionsrechnung kann den Kapitalwert einer Investition auf die Nutzungsdauer verteilen, so dass Ein- und Auszahlungen in eine Annuität umgerechnet werden. Alle Zahlungen, die mit der Investition in Zusammenhang stehen, können so gleichmäßig auf die Nutzungsjahre aufgeteilt werden.

Der Unterschied zwischen der Kapitalwertmethode und der Annuitätenmethode besteht darin, dass durch erstere Methode der Gesamtwert der Überschüsse ausgerechnet wird, während bei der Annuitätenmethode der jährliche durchschnittliche Einnahmenüberschuss – einschließlich der auf ihn fallenden Verzinsung – das Berechnungsergebnis bildet.

Wie wird die Annuität berechnet?


Eine Annuität ist eine periodisch wiederkehrende Zahlung, die in ihrer Höhe gleichbleibend ist. Die Annuität setzt sich aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil für einen Kapitalbetrag zusammen.

Bei der Berechnung der Annuität wird zunächst der Barwert unter Einbeziehung von Überschüssen und Abzinsungsfaktoren ermittelt. Dann werden die Kosten für die Anschaffung von den Barwerten abgezogen, um den Kapitalwert der Investition zu errechnen. Abschließend muss der Wert mit dem Kapitalwiedergewinnungsfaktor (auch Annuitätenfaktor genannt) multipliziert werden. Auf diese Weise kann die jährliche Annuität ermittelt werden.

Bedient man sich dieses Instruments der Investitionsrechnung, dann gilt eine Investition als vorteilhaft, wenn die Annuität im Ergebnis gleich Null oder sogar größer ist. Trifft dies zu, wird durch die Investition zumindest das aufgewendete Kaptal plus Zinsen in Höhe des Kalkulationszinssatzes zurückgewonnen.

Die Annuitätenmethode wird in der Praxis eher selten verwendet, da es sehr schwer ist, in der Zukunft liegende Zahlungen genau zu schätzen.

Beispielrechnung Annuitätenmethode

Die Anschaffung einer neuen Maschine kostet 80.000 Euro, der Kalkulationszinssatz liegt bei 10 %. Die Überschüsse in den folgenden fünf Jahren sehen wie folgt aus:

Jahr 1: Überschuss: 25.000 – Abzinsungsfaktor: 0,909091 – Barwert: 22.727

Jahr 2: Überschuss: 30.000 – Abzinsungsfaktor: 0,826446 – Barwert: 24.793

Jahr 3: Überschuss: 40.000 – Abzinsungsfaktor: 0,751315 – Barwert: 30.053

Jahr 4: Überschuss: 20.000 – Abzinsungsfaktor: 0,683013 – Barwert: 13.660

Jahr 5: Überschuss: 10.000 – Abzinsungsfaktor: 0,620921 – Barwert: 6.209

Gesamtsumme: 97.442
Anschaffungswert: 80.000
Kapitalwert: 17.442

Formel: d = C0 × [[qn(q – 1)] ÷ [qn – 1]]

Ergebnis: d = 17.442 × 0,263797 = 4.601 EUR/Jahr

= Die Investition ist somit vorteilhaft, da größer null.

Zusammenfassung

  • die Annuitätenmethode ermittelt den jährlichen durchschnittlichen Einnahmenüberschuss einschließlich der Zinsen
  • unter einer Annuität versteht man einen jährlichen Kapitalrückfluss, der über dem Kalkulationszinssatz liegt
  • eine Investition ist nach der Annuitätenmethode positiv zu beurteilen, wenn die Annuität größer oder gleich Null ist


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