Aufbauorganisation des Controlling ist die generelle und institutionalisierte Zuordnung von Personen und Betriebsmitteln auf die Aufgabenbereiche des Controlling sowie Regelung der Kompetenzen der Träger dieser Aufgabenbereiche.
Im Rahmen der Aufgabenanalyse und Aufgabensynthese des Controlling geht es um die Bildung organisatorischer Einheiten in der Unternehmung, die Controllingaufgaben bestimmter Art und bestimmten Umfanges zu übernehmen haben (Organisation der Controllingaufgaben, dezentrales Controlling). Es können eine oder mehrere organisatorische Einheiten zur ausschließlichen Durchführung der Controllingaufgaben gebildet werden oder den bereits für andere Aufgaben vorgesehenen bzw. eingerichteten organisatorischen Einheiten Controllingaufgaben bestimmter Art und bestimmten Umfanges übertragen werden.
In Abhängigkeit hiervon und von der Ausstattung der Träger derartiger Aufgabenbereiche mit spezifischen Kompetenzen untereinander und gegenüber anderen organisatorischen Einheiten (Kompetenzregelung des Controlling) erfolgt die Einordnung organisatorischer Einheiten bzw. Träger des Controlling in die Aufbauorganisation der Unternehmung und ggf. die Bildung einer Controlling-/Controller-Hierarchie.
Die organisatorischen Einheiten bzw. Träger des Controlling können als Linienabteilungen, Koordinations- bzw. Zentralabteilungen oder — zumindest theoretisch — als reine Stabsstellen ausgebildet sein.
Im Rahmen der Aufbauorganisation des Controlling ist zunächst die organisatorische Einordnung des Controlling in die obere Führung der Unternehmung festzulegen (Führungsorganisation des Controlling). Hierbei gehört der Controller i.d.R. — ggf. auch mit weiteren Aufgaben betraut — entweder der obersten oder der darunter liegenden Führungsebene an.
Die Gliederung der Aufgabenbereiche des Controllers kann nach dem deutschen (Kern-) oder dem amerikanischen bzw. internationalen (Kern-) Controlling-Konzept erfolgen (Controlling-Organisationskonzepte).
Während nach dem deutschen Controlling-Konzept die Controllingaufgaben primär auf dem Zahlenwerk des internen Rechnungswesens aufbauen, bezieht sich das amerikanische bzw. internationale Controlling-Konzept grundsätzlich auf das gesamte Zahlenwerk des Rechnungswesens.
Auch ist im Rahmen der Aufbauorganisation des Controlling zu unterscheiden, ob und in welchem Ausmaß neben einer Zentralisierung von Controllingaufgaben eine Dezentralisierung spezifischer Controllingaufgaben erfolgen soll (Zentral-Controlling).
Schließlich gehört zur Festlegung der Aufbauorganisation des Controlling auch die Regelung von Controllingaufgaben in Ausschüssen/Konferenzen (Controlling-Kon-ferenzen) und ggf. Projektgruppen (Projekt-Controlling).
Als Haupteinflussgrößen für die Gestaltung der Aufbauorganisation des Controlling gelten das angestrebte bzw. vorhandene Organisationsmodell (funktionale oder produkt- bzw. regionalorientierte divisionale Aufbauorganisation) der Unternehmung, Produktprogramm, Standortstruktur, Unternehmungsgröße, Konzept des Rechnungswesens und historische Unternehmungsentwicklung sowie personelle Aspekte.
Die Regelung der Arbeitsbeziehungen der organisatorischen Einheiten bzw. Träger des Controlling erfolgt durch die Ablauforgani
sation des Controlling.