Beschaffungskostenrechnung ist ein System zur Erfassung, Planung und Kontrolle der im Beschaffungsbereich anfallenden Kosten, das zum Beschaffungsinformationssystem gehört. Ihre Gestaltung ist eine wichtige Aufgabe des Beschaffungs-Controlling. Sie muss auf die Planungs- und Kontrollaufgaben der Beschaffung ausgerichtet und zweckmäßig in die Kosten- und Leistungsrechnung der Unternehmung eingeordnet sein.
In ihr sind die Beschaffungskosten zu ermitteln und zu planen. Dabei ist eine geeignete Kostengliederung vorzunehmen. Die Bestimmung der Kosten für das verbrauchte Material und den Wert der Materialbestände erfolgt in der Materialrechnung. Während die Materialkosten unmittelbar auf die Kostenträger verrechnet werden, sind die anderen Beschaffungskosten in einer ausgebauten Beschaffungs-Kostenrechnung auf die unterschiedlichen Stellen im Einkaufs- und Lagerbereich zu verteilen. Für die Beurteilung von Beschaffungsmaßnahmen werden Beschaffungskalkulationen durchgeführt. Insbesondere kann man Beschaffungspreisobergrenzen berechnen, aus denen sich ergibt, bis zu welchem Einstandspreis der Bezug eines Gutes für die Unternehmung zweckmäßig erscheint.
Die Gestaltung der Kostenrechnung im Beschaffungsbereich hat durch die Entwicklung von Logistik-Kostenrechnungen (Logistikkosten und Logistikleistungsrechnung) zusätzliche Impulse erhalten. Sie zielt darauf ab, die Kosten einzelner Beschaffungsprozesse genauer zu bestimmen, geht aber über den Beschaffungsbereich hinaus.