Die Beschaffungslogistik behandelt im Wesentlichen die Organisation der Beschaffung von Materialien, Dienstleistungen und Anlagen. Dabei ergeben sich zahlreiche Probleme bzw. Zielkonflikte. So soll z. B. ein niedriger Beschaffungspreis über eine große Bestellmenge erreicht werden. Große Bestellmengen und demgemäß hohe Lagerbestände entsprechen auch dem Sicherheitsbedürfnis der verbrauchenden Abteilungen des Unternehmens. Hohe Lagerbestände verursachen aber hohe Kapitalkosten, des Weiteren werden durch das zunehmende Anwachsen von Sortimenten und durch hohe Lagerbestände immer mehr Flächen für das Vorhalten der Materialien benötigt.
Dieses Problem versuchte man durch die Festlegung optimaler Bestellmengen zu lösen, wobei man von unbegrenzt zur Verfügung stehenden Lagerflächen ausging. In den meisten Unternehmen sind die Flächen jedoch begrenzt. Daraus ergibt sich die Forderung nach einer möglichst verbrauchsnahen (Just-in-Time) Anlieferung durch den Lieferanten.
Lösungsansatz für eine möglichst verbrauchsnahe Anlieferung ist z. B. eine direkte Datenverbindung des Abnehmers mit dem Lieferanten (Administrative Logistik). Durch eine solche Verbindung kann der Lieferant unmittelbar auf interne Daten des Kunden zugreifen und er kennt somit unter anderem das Produktionsprogramm seines Abnehmers für einen bestimmten Zeitraum. Dadurch kann er seine Reaktionszeit bei der Anlieferung entsprechend planen. Als weitere Optimierungsmöglichkeiten in der Beschaffungslogistik seien beispielhaft genannt: Externe Lagerhaltung beim Lieferanten und Anlieferung als Rückladung im Werkverkehr.
Mit der Optimierung der gesamten Logistikkette beschäftigt sich das Supply Chain Management.