Beschaffungsprogramm ist die Art, Menge und zeitliche Verteilung der Güter, die eine Unternehmung bezieht. I.d.R. sieht man lediglich Realgüter als Gegenstand des Beschaffungsbereichs an, während die Bereitstellung von Geld und anderen Nominalgütern der Finanzierung zugerechnet werden. Die Festlegung der bereitzustellenden Güterarten und ihre qualitativen Merkmale, die Mengen der in einer Periode sowie bei einer Bestellung zu beziehenden Güter und die Zeitpunkte der Güterbeschaffung bilden die wesentlichen Aspekte bei Entscheidungen über das Beschaffungsprogramm. Dabei ist festzulegen, in welchem Umfang Güter von außen bezogen oder selbst erstellt werden sollen (Eigenfertigung oder Fremdbezug). Die Übereinstimmungen und die Unterschiede der bereitzustellenden Güter kennzeichnen die Ausprägungen des Beschaffungssortiments.
Wichtige Einzelentscheidungen innerhalb des Beschaffungsprogramms sind die Festlegung der Bestell- oder Beschaffungsmenge (Bestellmengenplanung) sowie der Bestell- oder Beschaffungszeiten und der Beschaffungszeitpunkte. Das Problem einer Optimierung der Bestellmenge ergibt sich aus der Gegenläufigkeit von bestellfixen Kosten, die mit zunehmender Bestellmenge je Stück kleiner werden, und der Lagerhaltungs- und Zinskosten, die mit der Bestellmenge zunehmen. Die Unternehmung muss festlegen, inwieweit sie im Hinblick auf möglichst niedrige Beschaffungskosten je Stück und Periode den Gesamtbedarf eines Planungszeitraums in einzelne Teilmengen aufspaltet.
Für eine rechtzeitige Bereitstellung der benötigten Güter spielen die Beschaffungszeiten eine maßgebliche Rolle. Sie umfassen die Zeitdauer der Beschaffungsplanung im Unternehmen, die Lieferzeiten und die internen Abnahme- sowie Kontrollzeiten, bis das eingegangene Gut einsatzfähig ist. Aus der Dauer der Beschaffungszeit sind die Beschaffungszeitpunkte herzuleiten, an denen die Bestellung spätestens vorgenommen werden muss, um eine rechtzeitige Güterversorgung der Unternehmung zu gewährleisten.