Budgetierungsorganisation – Hier gilt es die Frage zu beantworten, wer welche Aufgaben im Rahmen des Budgetierungsprozesses wahrnimmt.
Dabei ist vor allem zwischen den Aufgaben der Budgeterstellung einerseits und dem Budgetierungsmanagement zur Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des Budgetierungssystems andererseits zu unterscheiden.
Die Budgeterstellung gehört zum Tätigkeitsfeld des Linienmanagements, wobei i.d.R. dieselben Personen für die Aktionspläne und Budgets zuständig sind. Die Budgeterstellung ist noch aufbauorganisatorisch in der Form zu differenzieren, dass hierarchisch untergeordnete Stellen Budgetvorschläge erarbeiten, die den Vorgesetzten zur Verabschiedung vorgelegt werden. Das Linienmanagement ist vor allem während des Planungszeitraums mit Budgetierungsaufgaben beschäftigt.
Demgegenüber wird für die vielfältigen Aufgaben des Budgetierungsmanagement i.d.R. ein spezielles Organ geschaffen. Dem Controller kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Aufbau und Steuerung des Budgetierungssystems sowie die Informationsversorgung für die budgetierenden Einheiten gehören zu seinen wesentlichen Aufgaben. Großunternehmen delegieren diese Aufgaben häufig an eigenständige Budgetierungsabteilungen. Zusätzlich setzen manche Großunternehmen Budgetkommitees, in denen unterschiedliche Unternehmenseinheiten vertreten sind, zur Ressourcenverteilung ein. Hier besteht jedoch die Gefahr, dass sich die Budgetierung zu stark an kurzfristigen Unternehmenszielen orientiert. Auch müssen Aufwand und Nutzen der Budgetierung in einem vertretbaren Verhältnis stehen.
Die skizzierte Aufgabentrennung wird in der Praxis nicht durchgängig eingehalten. Spezielle Budgetierungsorgane nehmen teilweise auch materielle Aufgaben wahr und das Linienmanagement beschäftigt sich in manchen Unternehmen auch mit formalen Aufgaben. Mit zunehmender Unternehmensgröße nähert sich die Aufgabentrennung wie oben beschrieben an.