Du Pont-Kennzahlensystem sind Kennzahlensystem zur externen Analyse finanzwirtschaftlicher Daten, dessen ursprüngliche Entwicklungskonzeption auf das zur internen Analyse entwickelte System von Du Pont zurückgeht. Das System wurde erstmals im Jahre 1949 der Öffentlichkeit vorgestellt und hat seinen Ursprung im Jahre 1919. Nach Anpassungen an die deutschen Rechtsnormen fand es Eingang in die Diskussion zur externen Jahresabschlussanalyse auf Kennzahlenbasis (Jahresabschluss-Kennzahlensysteme).
Das Du Pont-Kennzahlensystem hat primär Kontrollaufgaben im Finanzbereich zu erfüllen, umschließt allerdings eine periodenbezogene Planung der Umsatzerlöse und der umsatzbezogenen Kosten sowie der Working Capital-Inanspruchnahme, der Liquiditätsreserven, des Investitionsbudgets und des Working Capital-Standards. Des Weiteren wird das aktuelle Ergebnis sowie die Bilanzresultate nach Abschluss der Periode in Form von Schaubildern und Tabellen erfasst. Das System beabsichtigt nicht, Prognosen, Budget und Berichtswesen zu ersetzen, sondern versteht sich als deren Ergänzungsinstrument.
Maßgröße zur Beurteilung der Effektivität der Unternehmung ist der Return an Investment (ROI), von dem Du Pont glaubt, dass er der geeigneteste wirtschaftliche Maßstab für Industrieunternehmen sei. Hierfür wird ein Kontrollformular konzipiert, das als Du Pont-System bezeichnet wird und den ROI als Spitzenkennzahl wählt. Aus dieser Größe werden weitere Kennzahlen nach formallogischen Gesichtspunkten abgeleitet. Durch diese Art der schrittweisen Analyse des ROI sollen die Haupteinflussfaktoren des Unternehmensergebnisses analysiert, die Schwachstellen systematisch eruiert und entsprechende Gegenmaßnahmen initiiert werden. Für die Daten des Jahresabschlusses bedeutet dies, dass sie nach gegebenen Kriterien selektiert, aufbereitet und in einen integrativen Kontext gestellt werden.
Soll ein schneller Überblick über die wirtschaftliche Lage der Unternehmung ermöglicht werden, sind Kennzahlensysteme zu etablieren, die die Daten des Jahresabschlusses aggregieren, d.h. nach bestimmten Gesichtspunkten in Gruppen einteilen. Eine solche Aggregation ist z.B. die Zusammenfassung der Aufwands- bzw. Ertragspositionen der Jahresabschlüsse, damit sie, etwa im Rahmen des Zeitvergleichs sinnvoll eingesetzt und als Beurteilungsgrundlage für Interessenten wie Banken, Lieferanten, Konkurrenzunternehmen, Kunden oder Anteilseigner herangezogen werden können.
Ein weiterer Gesichtspunkt der Aggregation ist der Versuch, die einzelnen Größen der GuV-Rechnung nach den Erfolgskomponenten zu spalten. Wichtig ist insb. die Einteilung in ordentliches, außerordentliches sowie betriebliches und betriebsfremdes Ergebnis. Der ordentliche Erfolg wird hierbei als eine Größe interpretiert, von der angenommen wird, dass ihre Höhe nachhaltig Bestand haben wird. Das wie der Rentabilität zukommen lassen wird. Reine Rentabilitätsmodelle sind deshalb i.d.R. wegen ihrer Unvollständigkeit als Führungs-Kennzahlensystem nicht geeignet.
Ganz allgemein kann man sagen, dass Kennzahlensysteme, die von nur einem Ansatzpunkt ausgehen, sehr leicht in der Sache wichtige Gesichtspunkte ausklammern, weshalb der Verwendung multifunktionaler Kennzahlensysteme, die differierende Zielvorstellungen berücksichtigen, erhöhte Bedeutung beizumessen ist.