Unter der geldpolitischen Feinsteuerung versteht man erstens den Versuch einer der Zentralbank, den Konjunkturverlauf mittels geldpolitischer Maßnahmen so exakt wie möglich auf ein bestimmtes Wachstumsziel hin zu beeinflussen. Jede geldpolitische Feinsteuerung ist durch zahlreiche Änderungen des Leitzinses gekennzeichnet. Allerdings ist umstritten, ob die Konjunktur überhaupt durch die Geldpolitik systematisch beeinflusst werden kann.
Zweitens versteht man unter geldpolitischer Feinsteuerung das Bemühen, Liquiditätsschwankungen, die aus Sicht der Zentralbank zu stark sind, auszugleichen indem die Zentralbank rasch Geld in den Markt hineinschleust oder herausnimmt. Diese Art von geldpolitischer Feinsteuerung wird von allen Zentralbanken praktiziert, insbesondere in Zeiten großer Unsicherheit.