Genfer Schema

Jede Arbeit ist mit anderen Anforderungen an die Personen verbunden, die sie ausführen. Faktoren wie der Arbeitsplatz und seine Umgebung, die konkrete körperliche Tätigkeit und die entstehende Belastung bedingen Unterschiede in den Anforderungen jeder einzelnen Arbeit.

Definition / Erklärung

Das Genfer Schema ist ein Bewertungsmodell, das als Grundlage zur Anforderungsermittlung und Arbeitsbewertung dient.

Es wurde auf einer internationalen Konferenz für Arbeitsbewertung 1950 in Genf vorgestellt und beinhaltet einheitliche Kriterien für die Bewertung der Aspekte ‚Können‘ und ‚Belastung‘, um damit die unterschiedlichen Anforderungen von Arbeiten und beruflichen Tätigkeiten zu kategorisieren.

Nach dem Genfer Schema werden arbeitsbedingte Tätigkeiten nach vier Kriterien kategorisiert:

  • Geistige Anforderungen – hierzu gehören das geistige Können und die geistige Belastung, die Kategorie bezieht sich auf Denkprozesse und fachliche Skills
  • Körperliche Anforderungen – hierzu gehören körperliches Können und körperliche Belastung, die Kategorie bezieht sich auf die Muskel,- Nerven- und Sinnesbelastung sowie die Geschicklichkeit
  • Verantwortung – hier kann es beispielsweise um Fragen zur Sicherheit oder zu Personalentscheidungen gehen
  • Umgebungseinflüsse – diese betreffen Arbeitsbedingungen und damit einhergehende Faktoren wie Temperaturen, Strahlung, Schmutz oder Geräuschkulisse

Das Genfer Schema dient als Modell zur Leistungsbewertung und in Fragen der Entgeltfindung. Es findet bis heute Anwendung, etwa in der konkreten Definition von Entgeltgruppen in Tarifverträgen.

Zusammenfassung

  • Schema um Anforderungen verschiedener Tätigkeitsfelder nach einheitlichen Kriterien kategorisierbar zu machen
  • Geistige Anforderungen (Können und Belastung)
  • Körperliche Anforderungen (Können und Belastung)
  • Verantwortung (Belastung)
  • Umgebungseinflüsse (Belastung)


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