Handelshemmnisse (auch Handelsbarrieren genannt) sind alle Maßnahmen, die den Austausch von Waren und Dienstleistungen hemmend und einschränken sollen. Solche Maßnahmen werden beispielsweise zwischen Staaten aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen angewendet.
Definition / Erklärung
Als Handelshemmnisse, die gerne auch als Handelsbarrieren bezeichnet werden, sind jene Maßnahmen zu verstehen die sich hinderlich oder hemmend auf den Austausch von Dienstleistungen oder von Waren auswirken. Diese Maßnahmen werden vor allen Dingen bei einem Handel zwischen zwei verschiedenen Staaten eingesetzt.
Ziel soll dabei sein, ausländische Anbieter auf dem eigenen Inlandsmarkt zu benachteiligen, damit diese nicht den Markt übernehmen und die eigenen Waren sowie Dienstleistungen in den Hintergrund treten. Diese Maßnahmen gelten somit als strategische Handelspolitik und werden in tarifliche wie auch in nichttarifliche Handelshemmnisse unterteilt.
Tarifäre Handelshemmnisse
Tarifliche Handelshemmnisse sind nur in begrenzter Zahl möglich. Zu ihnen zählen beispielsweise die Importzölle oder Exportzölle, die erhoben werden können. Zudem können Exportsubventionen als tarifliche Handelshemmnisse greifen.
Die Zölle orientieren sich stets an der Art der Waren, deren Einfuhr so begrenzt werden soll. Dies kennt man unter anderem von der Einreise am Flughafen, wo auf gewisse Produkte generell ein Zoll entrichtet werden muss. Bei anderen Waren gibt es hingegen erst einmal eine bestimmte Freimenge. Nur wenn diese überschritten wird, sind Zollabgaben fällig.
Nichttarifäre Handelshemmnisse
Bei den nichttariflichen Handelshemmnissen handelt es sich stets um Maßnahmen, die nichts mit Zöllen zu tun haben. Es sind vielmehr handelspolitische Maßnahmen, welche die Importe behindern sollen. Ebenso sollen Exporte inländischer Unternehmen erschwert werden.
Zu den nichttarifären Handelshemmnissen gehören unter anderem:
- Ausfuhrverbote
- Einfuhrsteuern
- technische / rechtliche Vorschriften
- Qualitätsstandards
- Herkunftsangaben
- Verpackungs- und Bezeichnungsvorschriften
Also all jene Dinge, die das Einführen der Waren und Dienstleistungen so schwer wie nur möglich machen.
Ziel soll es dabei immer sein, ausländische Unternehmen vom eigenen Markt so gut wie nur möglich fern zu halten. Allerdings immer nur dann, wenn das eigene Land die Dienstleistungen und Waren selbst in ausreichender Menge liefern kann.
Protektionismus und deren Effekte
Doch nicht immer ist es so, dass der Abbau von Handelshemmnissen auch wirklich effektiv ist.
So können daraus handelsschaffende wie auch handelsablenkende Effekte entstehen. Während die handelsschaffenden Effekte sich positiv auf den internationalen Markt auswirken und der Binnenmarkt innerhalb einer Zollunion gestärkt werden kann, sieht dies bei den handelsablenkenden Effekten genau andersherum aus. Sie sorgen nämlich dafür, dass der Handel mit Drittländern zusätzlich erschwert wird.
Beispiel – Ein gutes Beispiel dafür ist die EU. In ihr haben sich viele Staaten zusammengeschlossen und handelsschaffende Effekte sind daraus hervorgegangen. Es gelten innerhalb der EU eigene Gesetzte, die den Handel sehr erleichtern. Soll jedoch aus Drittländern etwas bezogen werden, greifen die Erleichterungen nicht – der Handel hat sich in diese Richtung erschwert.
Zusammenfassung
- Handelshemmnisse sollen den Handel zwischen zwei Staaten erschweren, damit der eigene Markt nicht von ausländischen Unternehmen negativ beeinflusst wird
- dies hat Vor- wie auch Nachteile
- innerhalb der EU gibt es handelsschaffende Effekte, die den Handel mit Drittländern jedoch erschweren