Unter Internationalisierungsstrategien werden in der Regel internationale Markterschließungsstrategien (Internationale Marketingstrategien) verstanden.
Das Spektrum der eingesetzten Strategien reicht vom indirekten Export bis zum eigenen Produktions- und Vertriebsunternehmen im Zielmarkt. Für zahlreiche Unternehmen ist ein langfristiges Ziel, zum sogenannten „Gobal Player“ zu werden, das heißt in den wirtschaftlich bedeutenden Märkten der Welt vertreten zu sein. Dies sind vorrangig die Triadenmärkte Europa, Nordamerika und Asien bzw. Japan.
Die Markterschließungsstrategien lassen sich nach dem Managementeinsatz und der Investitionshöhe im ausländischen Zielmarkt wie folgt differenzieren:
Indirekter Export
Der indirekte Export ist für das eigene Unternehmen wie ein Inlandsgeschäft. Die Exportabwicklung übernimmt ein im Inland ansässiger deutscher Exporteur oder ein ausländischer Importeur.
Direkter Export
Beim direkten Export beliefert das eigene Unternehmen Endkunden oder Händler im Ausland.
Lizenzvergabe
Bei der Lizenzvergabe wird einem ausländischen Unternehmen gestattet, in der Regel auf das Gebiet des Zielmarktes beschränkt, die Herstellung und den Vertrieb von patent-, geschmacksmuster- und/oder markenrechtlich geschützten Produkten zu übernehmen.
Franchising
Beim -Franchising übernimmt das eigene Unternehmen als Franchisegeber die weitgehende konzeptionelle Ausgestaltung des gesamten Marketingkonzepts für den Zielmarkt. Die Franchisenehmer zahlen hierfür eine Franchisegebühr und sind für die exakte Umsetzung des Konzepts zuständig.
Kooperation
Eine Kooperation hat den Vorteil, dass lokales Know-how von Partnern im Zielmarkt genutzt werden kann, ohne Vor Ort hohe Investitionen durchführen zu müssen. Nachteilig ist die Gefahr der Beendigung der Kooperation durch den ausländischen Partner, was zum plötzlichen Verlust einer etablierten Marktposition führen kann.
Strategische Allianz
Langfristigkeit und visionäre Kooperationen sind Merkmale strategischer Allianzen ist eine Win-Win-Situation für alle Partner, also eine für alle Partner gleichermaßen positive Kooperation. Dies kann sich positiv auf die Vertragsfestigkeit auswirken. Beispiele sind die strategischen Allianzen in der Luftfahrtindustrie „Star Alliance“ und „One World“.
Joint Venture
Beim Joint Venture handelt es sich um ein Gemeinschaftsunternehmen. Das eigene Unternehmen bringt meist kaufmännisches und technisches Know-how mit ein und sucht idealerweise ein Partnerunternehmen im Zielmarkt, das insbesondere sein „lokales Know-how“, also Kenntnisse des ausländischen Zielmarktes, sowie die entsprechenden Beziehungen zu Marktpartnern und lokale Ressourcen in ein rechtlich selbstständiges Unternehmen einbringt. Bei diesem Konzept handelt es sich um eine Mischung aus Kooperations- und Eigentumsstrategie.
Weitere Internationalisierungsstrategien sind Minderheitsbeteiligungen, Fusionen mit Unternehmen und Übernahmen von Unternehmen im Ausland (Mergers & Aquisitions) sowie der Aufbau von Niederlassungen, Montage- bzw. Produktionsunternehmen und Tochtergesellschaften im Ausland durch Neugründung.
Der Vernetzung von Unternehmen wird künftig wachsende Bedeutung zukommen (Virtuelles Unternehmen, Virtuelles Netzwerk). Für kleine und mittlere Unternehmen wird dies eine Schlüsselvoraussetzung für die Internationalisierung werden, denn durch intelligente Netzwerke lässt sich die Größe von Wettbewerbern durch Schnelligkeit, Flexibilität und kundenorientierte Kombination von Kernkompetenzen erreichen und die Unternehmensgröße von Wettbewerbern kann so kompensiert werden.