Unter dem Begriff Istkosten versteht man im Rechnungswesen die in einer vergangenen Abrechnungsperiode tatsächlich angefallenen Kosten
Definition / Erklärung
Istkosten werden durch Multiplikation der Istmenge mit dem Istpreis bestimmt. So lassen sich die tatsächlichen Kosten ermitteln, die innerhalb einer bestimmten Periode angefallen sind. Bewertet werden die verbrauchten Mengen mit ihren jeweiligen Beschaffungspreisen. Korrekturen werden nicht berücksichtigt.
Anwendungsfälle von Istkosten
Im Zuge einer Nachkalkulation werden die Istkosten der einzelnen Kostenträger ermittelt. Das ermöglicht die Preiskontrolle einzelner Produkte. Istkosten werden den Sollkosten gegenübergestellt, um Abweichungen zu identifizieren und eine Analyse der Ursachen zu ermöglichen.
Sie sind größtenteils deckungsgleich mit der Rechnungslegung im externen Rechnungswesen. Mit Ausnahme kalkulatorischer Kosten können sie aufwandsgleich aus der Finanzbuchhaltung bezogen werden. Nutzen lassen sich Istkosten auch für Kostenvergleiche innerhalb eines Unternehmens oder im Vergleich zu anderen im Zuge eines Benchmarks.
Nachteile von Istkosten
Erst zum Abschluss einer Abrechnungsperiode sind Istkosten berechenbar. Teilweise wird vereinfachend auf aus der Vergangenheit abgeleitete Durchschnittswerte zurückgegriffen. Bei nachgelagert anfallenden Kosten ist dies für eine zeitnahe Vollkostenbetrachtung unumgänglich. Istkosten beziehen sich stets auf die Vergangenheit und spiegeln einmalige Sondereffekte vollumfänglich wider.
Als Planungs- und Entscheidungsgrundlage sind Istkosten aufgrund dieser Zufallsschwankungen für sich genommen nicht geeignet. Für Periodenvergleiche wird daher auf Normalkosten zurückgegriffen, die um Extremwerte bereinigt sind.
Zusammenfassung
- Istkosten sind tatsächlich angefallene Kosten
- werden mit Sollkosten gegenübergestellt
- sind Basis für Kostenvergleiche
- haben einen Vergangenheitsbezug
- als Planungs- und Entscheidungsgrundlage aufgrund von Zufallsschwankungen nicht geeignet