Als Käufermarkt wird eine Marktsituation bezeichnet, die durch einen Angebotsüberhang bzw. durch eine besonders starke Käuferstellung geprägt ist. Sie wird häufig durch einen intensiven Preiswettbewerb und sinkende Preise gekennzeichnet. Der Gegenbegriff dazu ist der Verkäufermarkt.
Definition / Erklärung
Käufermärkte sind für entwickelte Industriegesellschaften typisch und treten insbesondere bei Konsumgütern auf. Käufer können in dieser Konstellation unter einer Vielzahl an Angeboten wählen, es werden mehr Güter auf den Markt gebracht, als zur Befriedigung der Bedürfnisse eigentlich nötig sind.
Der Angebotsüberhang führt zu einem intensiven Anbieter-Wettbewerb, der häufig – aber nicht nur – über den Preis ausgetragen wird.
Auf Käufermärkten sind die Nachfrager in der stärkeren Position. Die Anbieter werden dadurch zur grundlegenden Kunden- und Marktorientierung in ihrer Unternehmenspolitik gezwungen. Das Marketing besitzt darin eine entscheidende Schlüsselstellung und alle anderen Unternehmensaktivitäten richten sich darauf hin aus.
Gründe für Käufermärkte
Neben dem Angebotsüberhang gibt es auch noch andere Anlässe, die zu einem Käufermarkt führen können:
- es liegt ein zeitlich nicht dringender und daher verschiebbarer Bedarf vor
- asymmetrische Informationen: auf der Käuferseite bestehen besser Marktkenntnisse als auf Anbieterseite
- Wettbewerbsbeschränkungen und Machtkonzentrationen auf der Käuferseite durch Oligopole, Einkaufskartelle oder Marktregulierung
Zusammenfassung
- Markt mit überproportional starker Käuferstellung und Angebotsüberhang
- zwingt Unternehmen zu strikter Marktorientierung
- typisch für Industriegesellschaften