Kalkulatorisches Finanzierungsergebnis im Industrieanlagenbau ist Bestandteil des Finanzierungscontrolling im Industrieanlagenbau, das die DV-gestützte Ermittlung des kalkulatorischen Finanzierungsergebnisses durch monatliche Verzinsung der Einnahmen und Ausgaben zu dem betreffenden Auftrag umfasst. Diese monatliche Verzinsung wird kumuliert, wobei der kumulative Saldo bei nicht-kreditierten Kundenforderungen am Ende der Auftragsabwicklung einem Betrag von 0,- gleichkommen muss, wenn die Einnahmen und Ausgaben monatlich gleich hoch anfielen und damit auch das Auftragsergebnis weder mit Gewinn noch Verlust abschließt.
Übertreffen jedoch bei kreditierten Kundenforderungen während der Auftragsabwicklung bis zur Übergabe der Anlage unter sonst gleichen Bedingungen die Ausgaben die Einnahmen (d.h. ohne Berücksichtigung von Zinsen sind die summierten Einnahmen und Ausgaben bis zum Ende der Finanzierung gleich hoch), errechnet sich ein kalkulatorischer Zinsaufwand, der bei gleich hohen Zinssätzen jenen Zinsen entsprechen sollte, die dem Kunden lt. Vertrag zu berechnen sind.
Schließt der Auftrag ohne Berücksichtigung der Finanzierung mit Gewinn ab, muss sich der kalkulatorische Finanzierungsaufwand um die kalkulatorischen Zinsen auf den Gewinn erhöhen; dem entspricht, dass sich die Kreditierung des Kunden auch auf den in den Forderungen enthaltenen Gewinn erstreckt. Bei einem Verlustauftrag erhöht sich dagegen der kalkulatorische Finanzierungsaufwand, ohne dass dem Kunden zusätzliche
Zinsen berechnet werden können.