Kennzahlen für die Fertigungslogistik sind Analyse-, Steuerungs- und Kontrollgrößen eines Logistik-Kennzahlensystems, die speziell die Fertigungslogistik als Teilbereich der betrieblichen Logistik betreffen. Entsprechend der zentralen Kenngrößen für den gesamten Logistikbereich sind für die Fertigungslogistik die Umschlagshäufigkeit der unfertigen Erzeugnisse, die Logistikkosten pro Umsatzeinheit, die Termintreue ( Lieferbereitschaftsgrad) und die Kapazitätsauslastung (Kapazitätsauslastungsgrad) wichtige Analyse- und Kontrollgrößen.
Dabei empfiehlt es sich, die einzelnen Logistikfunktionen, wie Bereitstellungs- und Zwischenlagerung, Bereitstellungstransport (innerbetrieblicher Transport) und „Liegen vor und nach der Bearbeitung“ mit entsprechenden fertigungslogistischen Kennzahlen zu erfassen. Wichtige Kenngrößen der Fertigungslogistik sind dementsprechend die Lagerbestandskosten, Fehlmengenkosten, Transportzeiten und -kosten pro Transportauftrag sowie die Kapitalbindung ruhender Bestände (Kapitalbindung in der Logistik).
Besonders die Kapitalbindung ruhender Bestände ist im Hinblick auf einen steigenden Anteil der Materialkosten an den betrieblichen Gesamtkosten eine bedeutende Kenngröße, die neben den Lagerbestandskosten erfasst werden sollte, da hierdurch die durch die vor und/oder nach der Bearbeitung ruhenden Bestände in der Fertigung verursachten Kapitalbindungskosten transparent gemacht werden und gleichzeitig eine Kenngröße zur Beurteilung der Durchlaufzeit zur Verfügung steht.
Zusammen mit den Logistik-Kennzahlen für die Materialwirtschaft und den Kennzahlen für die Absatzlogistik sind die ermittelten Fertigungslogistikkennzahlen in ein Logistik-Kennzahlensystem zu integrieren.