Konzepte des Performance Measurement ist die Vielzahl der Ansätze und Ideen zum Aufbau und der Anwendung eines Performance Measurement.
Federführend entwickelt wurden die Konzepte von drei unterschiedlichen Interessengruppen: Von Wissenschaftlern, von Beratern sowie von Unternehmen. Als Ergebnis dieser Entwicklungsarbeiten entstand eine große Bandbreite von Konzepten: Von einfachen, nur Kosten-, Zeit- und Qualitätskennzahlen unstrukturiert verbindenden Konzepten bis hin zu softwaregestützten mathematisch hochkomplexen Modellen. Die am weitesten verbreiteten sind:
Balanced Scorecard
Das in einer langjährigen Kooperation mit zwölf amerikanischen Unternehmen entstandene Konzept von Kaplan und Norton soll vorwiegend die Umsetzung von Strategien erleichtern. Kernidee dieses Konzeptes ist die Berücksichtigung unterschiedlicher Sichten bzw. Perspektiven, deren Zusammenhänge und spezifischen Maßgrößenbündel (Financial Measures, Customer Measures, Business Process Measures, Human Resource Measures), abgeleitet aus den Wünschen der verschiedenen Anspruchsgruppen eines Unternehmens. Die Balanced Scorecard unterstützt somit zum einen die Ausgewogenheit zwischen finanziellen und nicht-finanziellen -Kennzahlen sowie Ergebnistreiber- und Ergebnisgrößen, zum anderen hilft sie den jeweiligen Anwendern, schnelle sowie ziel- und strategieadäquate Entscheidungen treffen zu können.
Data Envelopment Analysis
Die Data Envelopment Analysis ist ein von den amerikanischen Wissenschaftlern Charnes, Cooper und Rhodes entwickeltes, auf der linearen Programmierung basierendes Verfahren zur Messung der relativen Effizienz von Organisationseinheiten. Einsatz findet dieses Verfahren speziell dann, wenn zahlreiche Input- und Outputgrößen den Leistungsvergleich maßgeblich erschweren. Die Leistungsmessung wird mit Hilfe einer konstruierten empirischen Produktionsfunktion sowie mittels der Ermittlung einer komprimierten Spitzenkennzahl der produktiven Effizienz durchgeführt.
Performance Pyramid
In dem von Praktikern entwickelten Konzept wird ein Gestaltungsrahmen für das Design und den Einsatz eines Performance Measurement aufgezeigt. Zunächst sollen damit Zielvorgaben des Top-Managements in alle Organisationseinheiten getragen werden. Schließlich sollen Informationen zeitnah sowie leistungsgerecht je Leistungsebene und leistungsebenenübergreifend zur Verfügung stehen. Die Performance Pyramid berücksichtigt im Grundkonzept drei Leistungsebenen (business units, business operating systems, department and work centers). Sowohl finanzielle als auch nichtfinanzielle Kennzahlen finden Berücksichtigung. Ferner werden Leistungskennzahlen an die internen Kunden kommuniziert und berichtet. Die Pyramide lässt sich aufteilen in einen markt- („external effectiveness“) sowie einen kapitalgeberbezogenen („internal efficiency“) Teil.
Quantum Performance-Konzept
Als weitere allgemeine Konzepte lassen sich noch das prozessorientierte Performance Measurement (Performance Measurement, prozessorientiertes), das Tableau de Bord oder das Business Management Window nennen. Ferner existieren mehrere Unternehmens-spezifische Konzepte, z.B. von Hewlett-Packard oder Caterpillar.
Der Vergleich sowie die Beurteilung der verschiedenen Performance Measurement-Konzepte empfiehlt sich anhand von Kriterien, welche den Charakter des Performance Measurement widerspiegeln: u.a. die Visions- und Strategieanbindung des Konzeptes, der Einsatz einer stakeholderbezogenen Zieldifferenzierung, die Berücksichtigung mehrerer Leistungsebenen, die Modalitäten der Messung, des Kennzahlenmanagements sowie des Reporting, die Berücksichtigung von Anreiz- und Entlohnungssystemen sowie der Regelungen zum Performance Measurement-Ablauf und bezüglich der Performance Measurement-Beteiligten. Ergänzend dazu ist beispielsweise wichtig, inwieweit die verschiedenen Konzepte in das jeweilige Planungs- und Budgetierungssystem integrierbar sind bzw. wie der Komplexitätsgrad bei der Anwendung und Umsetzung der Konzepte aus Anwendersicht einzuschätzen ist.