Kostencontrolling für Eigenleistungen im Industrieanlagenbau ist Teilbereich des Projekt-Controlling im Industrieanlagenbau und Ergänzung des Kostencontrolling für Fremdleistungen im Industrieanlagenbau, das der Überwachung des vom Ingenieurunternehmen erbrachten Stundenaufwands für ein Projekt dient. Gegenstand sind nicht nur die Ingenieur-Stunden, sondern ist auch der Stundenaufwand aller unmittelbar für das Projekt tätigen Mitarbeiter. Dagegen wird der Stundenaufwand z.B. der allgemeinen Verwaltung einschließlich des Rechnungswesens und der Personalverwaltung über Kostenstellen abgerechnet und im Stundensatz für projektbezogenen Stundenaufwand berücksichtigt.
Das Kostencontrolling für Eigenleistungen hat grundsätzlich den gleichen Aufbau wie das Kostencontrolling für Fremdleistungen, wobei der Ausgangspunkt die Angebotskalkulation in der aktualisierten Form der ursprünglichen Vorkalkulation ist, die durch die gültige Vorkalkulation ersetzt wird, sobald mit dem Kunden Vereinbarungen über eine Änderung des Volumens von Eigenleistungen getroffen wurden (z.B. bei vom Kunden angeforderten zusätzlichen Leistungen).
Die gültige Vorkalkulation wird mit dem aktualisierten erwarteten Arbeitsvolumen verglichen, um die voraussichtlichen Stunden-über- und -unterschreitungen zu errechnen. Die Aktualisierung des erwarteten Arbeitsvolumens geschieht durch Datenübertragung aus dem Termin- und Kapazitätscontrolling im Industrieanlagenbau, insb. durch Berücksichtigung des erzielten Arbeitsfortschritts.
Der Ist-Verbrauch an Stunden wird zwar aus dem Programm mit den effektiven Personalkosten einschließlich Zuschlägen für den betreffenden Mitarbeiter bewertet, jedoch aus Geheimhaltungsgründen nicht ausgedruckt. Auch alle anderen zuvor beschriebenen Stundenkategorien (Angebotskalkulation, gültige Vorkalkulation, erwartetes Arbeitsvolumen sowie die Über- und Unterschreitungen) werden unbewertet ausgewiesen, obwohl die €Beträge gespeichert sind. Somit ist das Kostencontrolling für Eigenleistungen ausschließlich eine Mengenauswertung.