Defenition Materialabgang
Der Materialabgang ist eine bestandsvermindernde Lagerbewegung, die im Rahmen der Materiallagerung mengenmäßig erfasst wird. Er erfolgt in mehreren Phasen und umfasst:
Materialanforderung
Die Materialanforderung, die von unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens in Form von schriftlichen Bedarfsanforderungen an das Materiallager gegeben wird, z. B. vom Fertigungsbereich oder der Qualitätsprüfung. Für die Fertigung beziehen sie sich auf Fertigungsaufträge, Baugruppen oder einzelne Materialien, für die Qualitätsprüfung auf einzelne Materialien, Baugruppen, aber auch Fertigerzeugnisse. Materialanforderungen können auch aufgrund von Kundenaufträgen erfolgen. Sie beziehen sich dann auf Erzeugnisse, Ersatzteile und Reparaturteile.
Materialauslagerung
Die Materialauslagerung, die in Form von Materialentnahmescheinen unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien erfolgen kann, z. B. der Dringlichkeit von Materialien, der Terminierung der Aufträge, der Begrenzung der Ausfassvorgänge. Sie erfolgt heute zunehmend EDV-gestützt, wobei per Computer eine nach Prioritäten geordnete Ausfassliste erstellt werden kann.
Materialerfassung
Die Materialerfassung, die auf der Grundlage von Materialentnahmescheinen, Ausfass-scheinen oder Materialanforderungsscheinen erfolgen kann. Sie enthalten u. a. die Auftragsnummer bzw. Kostenstellennummer und bewirken Materialkosten. Erfolgt eine Lieferung an den Kunden, wird das Lagerpersonal tätig, wenn ein Lieferschein vorliegt.
Auswertung
Die Auswertung der Materialabgangsdaten liefert Ansatzpunkte zur Rationalisierung im Lager, z B. durch Belastungsprofile für verschiedene Lagerorte, Übersichten über die Verweilzeiten der Materialien in den einzelnen Materialbereichen, Verzeichnisse über fehlende Materialien und umgehende Bereinigung von festgestellten Inventurdifferenzen.