Meinungsführer oder Meinungsbildner (engl. Opinion Leader) sind Personen, die für die Meinungsbildung und das Verhalten anderer Personen eine besondere Bedeutung haben. Bei der Diffusion (Ausbreitung) von Produkten auf dem Markt sind drei Wirkungen der Meinungsführer zu unterscheiden:
Eigeneffekt – Der Eigeneffekt der Meinungsführer besteht dann, dss deren Erstkaufwahrscheinlichkeit größer ist als die der übrigen Nachfrager. Dieser Effekt beruht auf der überdurchschnittlichen Innovationsbereitschaft der Meinungsführer, die deshalb auch als Frühaufnehmer bezeichnet werden.
Vermittlungseffekt – Der Vermittlungseffekt besagt, dass die Meinungsführer Informationen über neue Produkte an andere Menschen weitergeben, d.h. sie betreiben positive oder negative Mund-zu-Mund-Werbung. Dieser Effekt beruht auf der überdurchschnittlichen Kommunikationsfähigkeit der Meinungsführer (akquisitorischer Kundenwert).
Beeinflussungseffekt – Der Beeinflussungseffekt bedeutet, dass die Kommunikation der Meinungsführer einen stärkeren Einfluss auf die Meinungen und die Kaufentscheidungen anderer Personen ausübt als die Kommunikation über Massenmedien. Dieser Effekt basiert auf der überdurchschnittlichen Glaubwürdigkeit der Meinungsführer.
Die Meinungsführerschaft einer Person hängt Von zwei Faktoren ab:
Involvement und Bezugspersonen-Einfluss-Potenzial.
Ein Mensch ist in der Regel Meinungsführer für solche Produkte, bei denen er besonders involviert und daher kompetent ist. Zum anderen fungieren Menschen auch deshalb als Meinungsführer, weil sich ihre Freunde, Bekannten, Kollegen und Nachbarn an ihnen orientieren. Der Einfluss von Bezugspersonen auf die Kaufentscheidungen ist vor allem dann besonders stark, wenn es sich um sozial auffällige Produkte wie z. B. Autos und modische Kleidung handelt. Bei sozial unauffälligen Produkten erklärt überwiegend das Involvement einer Person deren Meinungsführerschaft.