Das Mittelwert-Verfahren ist eine Methode, die im Rahmen der Unternehmensbewertung verwendet wird. Bei ihr wird der Ertragswert in Form des Zukunftserfolgswertes als der richtige Wert angesehen. Er ist aber von erheblicher Ungewissheit geprägt, insbesondere im Hinblick auf eventuelle Konkurrenz, die wegen günstiger Gewinnmöglichkeiten aufkommen kann.
Berechnung des Mittelwert-Verfahren
Dieser latenten Konkurrenzgefahr wird im Mittelwert-Verfahren dadurch Rechnung getragen, dass aus dem Zukunftserfolgswert und dem Teilreproduktionswert das arithmetische Mittel gebildet wird:
U = EW + RW / 2
U – Unternehmenswert
EW – Ertragswert als Zukunftserfolgswert
RW – (Teil-) Reproduktionswert
Notwendigkeit
Die Notwendigkeit der gleichgewichtigen Einbeziehung des Ertragswertes und Teilreproduktionswertes in die Berechnung des Unternehmenswertes lässt sich damit begründen, dass der Preis eines Gutes durch den aus dem Gut zu ziehenden Nutzen und die für die Herstellung dieses Gutes erforderlichen Erzeugungskosten bestimmt wird.
Ein Halbieren beider Werte wird vielfach aber als zu schematisch abgelehnt und stattdessen die Berücksichtigung der Besonderheiten des Einzelfalles durch spezielle Gewichtung beider Faktoren gefordert.