Der Monetarismus ist eine volkswirtschaftliche Lehrmeinung, nach der die Regulierung der Geldmenge durch eine Zentralbank (und damit vermittelt durch den Staat) die wichtigste Einflussmöglichkeit auf den Verlauf der Ökonomie ist.
Nach dieser Theorie, die hauptsächlich vom Wirtschaftswissenschaftler Milton Friedman (1912–2006) entwickelt wurde, soll die Geldmenge entsprechend dem Verlauf des realen Wirtschaftswachstums angepasst werden.
Eine Erhöhung der Geldmenge über das Wachstum des Sozialproduktes hinaus führe zur Inflation, eine zu geringe Geldmengenerhöhung zu einer Deflation. Die monetaristische Theorie lehnt andere staatliche Eingriffe als die Anpassung der Geldmenge grundsätzlich ab, etwa Konjunktursteuerungsmaßnahmen wie sie der Keynesianismus fordert.
Entwicklung des Monetarismus
Der in den 1960er- und 1970er-Jahren entwickelte Monetarismus greift dabei auf ältere Theorien zurück, wie etwa die Quantitätstheorie, die in ihren Grundzügen bereits von John Locke (1632–1704) erdacht wurde und die Irving Fisher (1867–1947) in „The Purchasing Power of Money“ (1911) für das zwanzigste Jahrhundert neu formulierte.
Friedman formulierte die Grundthesen des Monetarismus in Abgrenzung zur Theorie des Keynesianismus, der die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zur entscheidenden Größe der Konjunktur erklärte und in dessen Folge staatliche Eingriffe in den Markt in Form einer Steuerung der Nachfrage zu einem von vielen Staaten angewandten Mittel wurden.
Friedman hob als klassischer Liberaler die Wichtigkeit eines freien Marktes hervor, der von staatlichen Eingriffen verschont zu bleiben habe, um nicht nur die ökonomische, sondern auch die politische und gesellschaftliche Freiheit zu bewahren.
Monetarismus und Keynesianismus vereinbar
In der realen Politik stehen sich beide Theorien nicht unvereinbar gegenüber. So begann etwa die Deutsche Bundesbank im Jahr 1974 mit einer Geldmengensteuerung im friedmanschen Sinne, ohne dass der deutsche Staat auf keynesianische Eingriffe in die Nachfrage verzichtet hätte.
Allerdings geht die monetaristische Theorie von einer grundsätzlichen Stabilität der Nachfrage des privaten Sektors und von deren Abhängigkeit von der Geldmenge aus, während der Keynesianismus von unvorhersehbaren, da durch politische wie gesellschaftliche Ereignisse beeinflussten, Schwankungen des privaten Sektors ausgeht.