Die Erstellung einer Ökobilanz erfordert die systematische Erfassung und Bewertung aller Umweltbelastungen, die von einem Unternehmen ausgehen. Durch diese ökologische Analyse ist es möglich, das Unternehmen umweltgerecht zu führen.
Der Erfolg einer solchen Bemühung wird durch den Vergleich aufeinander folgender Ökobilanzen sichtbar. Zur Bewertung der Vermögenswerte und Schulden einer kaufmännischen Bilanz wird das Handels- und Steuergesetz herangezogen. Wie aber kann man die Umweltbelastung bewerten? Hier sind in letzter Zeit verschiedene Methoden entwickelt worden:
Immissionsgrenzwert-Methode – Die Umweltbelastung wird mithilfe der Immissionsgrenzwerte für Wasser, Luft und Boden ermittelt. Problematisch dabei ist, dass es für einige Belastungen keine oder nur umstrittene Grenzwerte gibt.
Stofffluss-Methode – Der Grad der Umweltbelastung wird mithilfe einer gerade nicht vertretbaren Schadstoffmenge gemessen. Diese Schadstoffmenge (auch kritische Menge genannt) soll gerade so hoch liegen, dass keine dauerhaften Umweltschäden verursacht werden. Hier liegt dann auch das Problem dieser Methode. Wie hoch ist der Verschmutzungsgrad, der gerade noch toleriert werden kann?
Weitere Methoden beziehen gesellschaftliche Bewertungen, z. B. das Ansehen des Unternehmens in der Gesellschaft, mit ein. Darüber hinaus kann die Zahlungsbereitschaft für bestimmte Umweltmaßnahmen, oder die Kosten, die für die Vermeidung von Umweltschäden aufgewendet werden, mit in die Bewertung einfließen.
Im Bericht über Ökobilanzen vom 31. März 1994 kommt das Institut der deutschen Wirtschaft zu dem Schluss, dass Ökobilanzen nur so gut sein können, wie die verfügbaren Informationen über ökologische Wirkungszusammenhänge. Diese sind aber vielfach noch sehr lückenhaft. So können neue wissenschaftliche Erkenntnisse auch die beste Ökobilanz wieder auf den Kopf stellen.