Inflation ist ein Merkmal fast jedes Wirtschaftssystems, wobei verschiedene Faktoren die Inflation beeinflussen. Je nachdem wird hierbei von verdeckter beziehungsweise zurück gestauter oder offener Inflation gesprochen. Die offene Inflation zeigt sich durch einen allgemein zu erkennenden Anstieg der Verbraucherpreise.
Definition / Erklärung
Grundsätzlich wird der Begriff Inflation mit dem Begriff Geldentwertung gleichgesetzt. Gerade bei der offenen Inflation ist dies für den Verbraucher am ehesten dadurch zu erkennen, dass sich die Preise für Waren und Güter in relativ kurzen Zeitabständen verteuern.
Die jährliche Inflationsrate ist ein Index für den Wert des erwirtschafteten Geldes und gleichzeitig ein Zeichen für die wirtschaftliche Entwicklung eines Staates oder einer Region im Verhältnis zu dessen ausländischen Handelspartnern.
Das steigende Preisniveau führt dazu, dass ein Nachfrageüberhang entsteht, da der Verbraucher einerseits die teurer werdenden Produkte benötigt und andrerseits der befürchteten Geldentwertung durch rasche Ausgabe des Geldes entgegentritt.
Durch den dabei entstehenden Nachfrageüberhang verteuern sich wiederum die Produktions- und Herstellungskosten. Daraus kann sich eine sich nach oben immer schneller drehende Preisspirale bilden, die letztlich zu einer Hyperinflation führen kann, vor allem dann wenn die Geldmengensteuerung durch die Notenbanken des jeweiligen Staates versagen.
Rückblick – In Deutschland ergab sich eine solche Hyperinflation in der Weimarer Republik in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Profiteure einer offenen Inflation
Schuldner – In erster Linie sind es zunächst die Schuldner, die beispielsweise zu Zeiten einer niedrigen Inflationsrate einen Kredit aufgenommen haben und diesen nun mit Geld zurück bezahlen, das am Markt weniger Wert ist.
Staat – Auch der Staat profitiert dadurch, indem sich die Staatsschulden reduzieren und die Staatseinnahmen steigen.
Personen und Unternehmen – Personen und Unternehmen die ihr Geld zuvor in Sachwerten anlegten, profitieren gleichfalls von einer Inflation, da der Nominalwert der Sachwerte, etwa Immobilien, steigen.
Eine offene Inflation ist eine Geldwert-Schwankung und unterliegt politischen wie wirtschaftlichen Einflüssen. Dementsprechend ist der Nutzen für die jeweiligen Profiteure der Inflation sehr unterschiedlich.
Sicherlich profitiert der Staat aufgrund der großen Geldmengen und Zinsen, die hierbei gehandhabt werden, am meisten von einer Inflation, während es sich für einen normalen Kreditnehmer kaum bezahlt macht und auch ein Besitzer von Sachwerten wird eher weniger direkten Profit aus einer Geldentwertung schlagen können.
Einzig der Bereich der Valuta bietet hier eine größere Möglichkeit, wenn sich die Inflation auf den Kurswert der Währung auswirkt.
Leidtragende einer offenen Inflation
Gehaltsempfänger – Gehaltsempfänger verzeichnen bei einer offenen Inflation einen realen Verlust, da in der Regel ein festes Monatseinkommen keinen Inflationsausgleich beinhaltet.
Gläubiger – Gläubiger genauso wie Geldanleger erleben gleichermaßen durch den sinkenden Wert der Zinserträge einen Verlust. Auch hierbei kommt es immer auf die jeweilige Größenordnung an, in der Zinsen aus Krediten und Geldanlagen gehandelt werden. Sicherlich wird dies etwa für Banken ein erhebliches Ausmaß sein.
Zusammenfassung
- offene Inflation ist durch Preissteigerungen ersichtlich
- unterscheidet sich zur preissenkenden Deflation
- Profiteure: hauptsächlich Schuldner und der Staat
- Leidtragende: Gehaltsempfänger und Gläubiger