Es gibt diverse Formen des Entgelts, die unterschiedliche Folgen bzw. Effekte haben. Eine dieser Entlohnungsformen ist der Pensumlohn, der in der Praxis selten Anwendung findet.
Definiton / Erklärung
Der Pensumlohn ist eine Entgeltart, bei dem der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber laut Arbeitsvertrag nicht nur seine Arbeitskraft, sondern auch eine bestimmte Leistung schuldet. Damit unterscheidet sich der Pensumlohn vom Regelfall, bei dem das Entgelt nicht vom Ergebnis der Arbeit abhängt. Der Pensumlohn ist demnach eine Umkehrung des Grundprinzips:
Entgelt des Arbeitnehmers hängt vom Ergebnis seiner Arbeit (= Output) ab
Funktionsweise
Der Arbeitgeber spricht mit seinem Arbeitnehmer eine Leistung ab. Diese muss in einem vorher vereinbarten Zeitraum erbracht werden. Der Arbeitnehmer bekommt hierfür eine Vergütung, die ebenfalls im Vorfeld bestimmt wird.
Die genaue Höhe richtet sich danach, ob und in welchem Maße die Leistung vom Arbeitnehmer erfüllt wird. Das heißt, die Vergütung verringert sich, wenn das Pensum nicht erreicht wurde.
Eine zusätzliche Folge ist die verzögerte Auszahlung. Im Gegensatz dazu wird eine bessere Leistung mit einer höheren Vergütung und einer schnelleren Bezahlung belohnt. So können Guthaben angespart und schlechtere Leistungen zu einem anderen Zeitpunkt ausgeglichen werden.
Aufbau und Kriterien
Der Pensumlohn setzt sich aus zwei Teilen zusammen: fixer Grundlohn und Pensumanteil. Für eine zu 100% erbrachte Leistung bekommt der Arbeitnehmer den vereinbarten Anteil. Je nach Leistungsniveau innerhalb einer Periode kann dieser niedriger oder höher ausfallen. Gängige Kriterien für die Bemessung sind:
- Produzierte Menge
- hohe Qualität
- Kosteneffizienz
- Arbeitsweise
Vorteile von Pensumlohn
Im Vergleich zu anderen Vergütungsarten bietet der Pensumlohn viele Vorteile. Der Mitarbeiter ist sich von Anfang an im Klaren, welche Leistung er erreichen muss. Die Vorgabe entspricht der Normalleistung. Das bedeutet, es ist absolut realistisch, die Leistung zu erbringen.
Dadurch entstehen für den Arbeitnehmer deutlich weniger Zeitdruck und ein angenehmeres Arbeitsklima. Er kann entspannter arbeiten und wird nicht durch ständig wachsende Ansprüche überfordert. Langfristig ist er leistungsfähiger.
Nachteile von Pensumlohn
Aufgrund der festgelegten Vergütung ist kein direkter Leistungsanreiz gegeben. Zudem ist es für den Arbeitgeber beziehungsweise zuständigen Abteilungsleiter aufwendig, das Pensum zu messen. Dadurch wird auch die Entgeltabrechnung erschwert.
Eine weitere Herausforderung ist, dass der Betriebsrat bei der Einführung des Pensumlohns miteinbezogen werden muss.
Zusammenfassung
- Entgelt des Arbeitnehmers ist vom geleisteten Output abhängig
- Vorgabe des Pensumlohns entspricht Normalleistung
- Vorteil: zu erbringende Leistung klar definiert
- Nachteil: kein zusätzlicher Leistungsanreiz