Performance Measurement steht seit Ende der 1980er Jahre als Terminus Technicus für den konzeptionellen Neuanfang und für den Einsatz neuer Konzepte und Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung in der englischsprachigen Controlling- und Management Accounting-Literatur.
Unter Performance Measurement werden der Aufbau und Einsatz meist mehrerer Kennzahlen verschiedener Dimensionen (z.B. Kosten, Zeit, Qualität, Innovationsfähigkeit, Kundenzufriedenheit) verstanden, die zur Beurteilung der Effektivität und Effizienz der Leistung und Leistungspotenziale unterschiedlicher Objekte im Unternehmen, sog. Leistungsebenen (z.B. Organisationseinheiten unterschiedlicher Größe, Mitarbeiter, Prozesse), herangezogen werden.
Die Effizienz und die Effektivität sind Wirtschaftlichkeitsmaßgrößen, die sich hinsichtlich ihrer Kennzahlendefinition und Kennzahlenbotschaft grundsätzlich unterscheiden. Gefolgt wird hier der Auffassung von Budäus/ Dobler…
– wonach sich Effizienz auf die Relation zwischen wertmäßigem Output und wertmäßigem Input bezieht und demnach der Erfassung von Input-Output-Relationen dient (Kennzahlenbotschaft: „doing the things right“),
– während sich Effektivitätsgrößen an einer konkreten Zielsetzung und dem jeweiligen Output orientieren und die Erreichung langfristiger Ziele einer Organisation kennzeichnen (Kennzahlenbotschaft: „doing the right things“).
Die durch die Definition von Leistungskennzahlen angestrebte Leistungstransparenz im Performance Measurement soll zur Leistungsverbesserung auf allen Leistungsebenen mittels effektiverer Planungs- und Steuerungsabläufe beitragen. Zusätzlich sollen mit einem Performance Measurement mehr leistungsebenenbezogene und -übergreifende Kommunikationsprozesse und eine erhöhte Mitarbeitermotivation angeregt sowie zusätzliche Lerneffekte erzeugt werden. Performance Measurement stellt demnach eine Erweiterung der vorwiegend bereichs-bezogenen Sach- und Formalzielplanung dar. Es unterstützt eine anspruchsgruppen- und leistungsebenengerechte Zielformulierung sowie eine bessere Strategieoperationalisierung und -quantifizierung.
Die Vielzahl der seit Anfang der 1990er Jahre entwickelten und angewandten Performance Measurement-Konzepte ( Performance Measurement, Konzepte des) ist ein Indiz für die Wichtigkeit und Notwendigkeit der grundsätzlichen Neugestaltung der Unternehmenssteuerungskonzepte. Unternehmensspezifische Entwicklungen sind in Deutschland von Unternehmen in unterschiedlichsten Branchen bekannt. Ferner existieren von vielen Unternehmen übernommene Basiskonzepte, wie die Balanced Scorecard, die Performance Pyramid, das Quantum Performance Measurement-Modell oder die Data Envelopment Analysis.
Die Entwicklung und Integration des Performance Measurement gehört daher, wie eine Befragung des CIMA-Instituts in London verdeutlicht, neben der Entwicklung eines strategischen Kostenmanagements, zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben des Management Accountant. Ferner wird den Performance Measurement-Systemen der Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung strategischer Pläne, der Bewertung der organisationsbezogenen Zielerreichungen sowie der Managerentlohnung beigemessen.