Sollte ein Produkt den Weg in den Markt finden, ist vorher die Preisstrategie hinsichtlich des Produktes zu bestimmen. Dadurch soll der Situation am Markt Rechnung getragen werden.
Festpreisstrategie
Hochpreisstrategie – Hierbei soll der Preis der Produkte weit über dem Durchschnitt des Marktes liegen. Dies ist aber nur bei Produkten möglich, die ein hohes Ansehen genießen und eine hohe Qualität aufweisen. Gründe dafür können eine angestrebte Qualitätsführerschaft oder eine Marken-Strategie (z.B. bei Luxus-Marken) sein.
Niedrigpreisstrategie – Bei der Niedrigpreisstrategie wird das Preisniveau niedrig angesetzt. Dies gelingt, indem das Unternehmen spart und alle Kosten optimiert. Das Unternehmen wirbt Kunden ausschließlich mit einem niedrigen Preis an. Dadurch kann etwaige Konkurrenz auf dem Markt verdrängt werden.
Die Niedrigpreisstrategie dient also als ein Werbeargument für das Produkt. Zwar erschwert diese Art der Preispolitik der Konkurrenz den Eintritt in den Markt, sollte sich jedoch ein günstigerer Anbieter am Markt etablieren, verliert das Unternehmen dennoch seine Kunden an diesen.
Preisdifferenzierung – Der Unternehmer fordert für die gleiche Leistung unterschiedliche Preise. Bei der Preisdifferenzierung wird zwischen räumlicher, zeitlicher und personeller Preisdifferenzierung unterschieden:
- Räumliche Preisdifferenzierung: Das gleiche Produkt wird auf unterschiedlichen Märkten zu verschiedenen Preisen angeboten
- Zeitliche Preisdifferenzierung: Diese werden bei saisonalen Produkten gebraucht (Beispiel Urlaubsreisen)
- Personelle Preisdifferenzierung: Die Preisdifferenzierung ist bezogen auf verschiedene Personengruppen (z.B. Studentenrabatte oder Vergünstigungen für Rentner
Preisabfolgestrategie
Abschöpfungsstrategie – Das Unternehmen startet mit einem hohen Anfangspreis, der im Laufe der Zeit stetig sinkt. Bei jeder Käufergruppe wird der maximale Preis abgeschöpft. Bei neuen Produkten will man also die Zahlungsbereitschaft in jeder Käuferschicht abschöpfen. Diese Strategie wird häufig in der Technikbranche verwendet (z.B. neue Smartphones).
Penetrationsstrategie – Im Gegensatz zur Abschöpfungsstrategie steigt das Unternehmen zu einem geringen Preis für das Produkt ein, erhöht diesen aber später langsam. Dadurch soll zu Beginn ein großer Kundenkreis gewonnen werden, damit sich das Produkt am Markt etablieren kann. Durch geringe Preise können Konkurrenten abgeschreckt werden. In der Folge kann das Unternehmen dann den Preis erhöhen.
Preiswettbewerbsstrategie
Die Preiswettbewerbsstrategien sind ähnlich wie die Festpreisstrategien. Allerdings ändert sich hierbei im zeitlichen verlauf der Preis.
Preisführer – Im betrachtetem markt hat der Preisführer den höchsten Preis und auch den höchsten Marktanteil.
Preisfolger – Preisfolger passen ihre Preise denen des Preisführers an – sie folgen dem Preisführer bei der Preisgestaltung. Dennoch liegen ihre Preise immer etwas unterhalb von dem des Preisführers.
Preiskämpfer – Preiskämpfer haben den niedrigsten Preis im Markt und versuchen dadurch die Konkurrenten zu schwächen sowie sich selbst einen höheren Marktanteil zu sichern.
Zielkostenrechnung
Hierbei sollen die Produktkosten und die Leistungskosten an die Marktbedürfnisse angepasst werden. Dies geschieht mit Rücksicht auf den Zahlungswillen der Kundschaft, der durch die Beobachtung des Marktes ermittelt wird, was somit eine detailreiche Kostenplanung erfordert.
Der Preis des Produktes bestimmt also die Kosten desselben. Die Produktion und die Kosten werden an einen realistisch zu erwartenden Preis geknüpft.