Um Bedürfnisse zu befriedigen, ist die Produktion von Gütern notwendig, was durch Kombination der Produktionsfaktoren in Produktionsstätten geschieht. Die Frage lautet: Was sind Produktionsfaktoren? Die an jeder Produktion beteiligten Kräfte lassen sich auf ihre ursprünglichen Elemente zurückführen.
Dabei ergeben sich mit Arbeit (Humankapital), Boden (Naturkapital) und Kapital (Sachkapital) drei Faktoren, auf die jede Produktion beruht. Diese Faktoren nennt die Volkswirtschaft: Produktionsfaktoren.
Unterteilung der Produktionsfaktoren
Die Volkswirtschaft unterteilt Produktionsfaktoren in zwei ursprüngliche oder originäre Produktionsfaktoren und einen abgeleiteten oder derivativen Produktionsfaktor. Arbeit und Boden sind die originären Produktionsfaktoren, während Kapital (Sachkapital) der derivative Produktionsfaktor ist.
Beispiel – Originäre und Derivitäre Produktionsfaktoren
Ein Mann fängt mit den Händen Fische, um auf diese Weise seine Familie zu ernähren. Das bedeutet, er kombiniert die originären Produktionsfaktoren Boden oder Natur und Arbeit, um Konsumgüter zur Befriedigung von Bedürfnissen zu produzieren.
Der Mann hat die Idee, die Versorgung mit Fischen zu verbessern. Er flechtet aus Weidenruten eine Fischreuse und bringt sie an einer geeigneten Stelle im Bach an, sodass Fische sich von alleine im Netz fangen. Bei der Produktion der Fischreuse kombiniert er Boden oder Natur (Weidenruten) und Arbeit.
In diesem Fall nicht zur Herstellung von Konsumgütern, sondern zur Herstellung eines Produktionsgutes. Mithilfe des Produktionsgutes kann er sich leichter Konsumgüter (Fische) verschaffen.
Produktionsfaktor Arbeit
Der Produktionsfaktor Arbeit ist der persönliche Beitrag des Menschen zur Herstellung von Gütern. Dabei handelt es sich um jede Art von körperlicher und geistiger Beschäftigung, die sich auf das Erzielen von Einkommen ausgerichtet.
Für die Volkswirtschaft von Bedeutung ist, wie hoch die Qualität des Produktionsfaktors Arbeit ist. Dabei ist der Bildungsstand der zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte wichtig. Das Arbeitspotenzial ist abhängig von der Zahl der möglichen Arbeitskräfte. Außerdem gibt die Erwerbsquote Auskunft, wie hoch der Anteil der Erwerbstätigen an der gesamten Wohnbevölkerung ist.
Produktionsfaktor Boden
Bei der zu wirtschaftlichen Zwecken genutzten Natur handelt es sich um den Produktionsfaktor Boden. Dazu gehören neben der Bodenfläche Sonnenlicht, Luft, Gewässer, Wälder und andere natürliche Hilfsquellen und Naturkräfte.
Der Boden ist ein äußerst knappes Gut, während andere wirtschaftliche Güter knapp sind, da sie innerhalb bestimmter Grenzen vermehrbar sind.
Kapital als abgeleiteter Produktionsfaktor
Kapital entsteht aus dem Zusammenwirken der beiden ursprünglichen Produktionsfaktoren Arbeit und Boden, aus diesem Grund die Bezeichnung: abgeleiteter Produktionsfaktor.
Voraussetzungen der Kapitalbildung
Sparen (Konsumverzicht leisten) oder die Investition des Gesparten sind die Voraussetzungen der Kapitalbildung. Menschen sparen, indem sie einen Teil ihres Einkommens zu Konsumzwecken verwenden und den Rest investieren, um Kapital zu bilden. Eine weitere Möglichkeit des Sparens ist, dass Unternehmen Teile ihrer Gewinne nicht ausschütten, sondern investieren.