Produktionsfaktorplanung

Produktionsfaktorplanung ist Ressourcenplanung innerhalb des Produktionsplanungssystems. Die strategische Produktionsfaktorplanung als Teil der langfristig orientierten strategischen Planung befasst sich mit der Festlegung der Produktions-Potenzialfaktorbestände und umfasst folgende Teilplanungsbereiche:

Standortplanung,
⦁ Fabrik- und Layoutplanung,
⦁ Kapazitäts- und Investitionsplanung,
⦁ Instandhaltungsplanung,
⦁ Produktions-Organisationsentwicklungsplanung,
⦁ Produktions-Personalentwicklungs- und -beschaffungsplanung,
⦁ Werkstoffsicherungsplanung und
⦁ Energiesicherungsplanung.

Die operative Produktionsfaktorplanung geht von den in der strategischen Planung festgelegten und daher gegebenen Potenzialfaktorbeständen aus. Sie beschränkt sich somit auf die Bereitstellung der Verbrauchsfaktoren und beinhaltet folgende Teilplanungsbereiche:

⦁ Planung des Verbrauchsfaktorbedarfs,
⦁ Planung der Verbrauchsfaktorbeschaffung,
⦁ Planung der Verbrauchsfaktorlagerung und
⦁ Planung des Verbrauchsfaktoreinsatzes.

Im Allgemeinen wird dem Produktionscontrolling nur die Planung des Verbrauchsfaktorbedarfs zugeordnet, während die übrigen Teilplanungen Aufgabenbereiche des Beschaffungs- bzw. Logistik-Controlling darstellen. Bei der sachlich-sukzessiven Planungsmethode der industriellen Praxis wird in der Produktionsprogrammplanung zunächst der Primärbedarf an herzustellenden Endprodukten festgelegt, aus den durch Stücklisten- oder Rezepturauflösung der Brutto-Sekundärbedarf an Rohstoffen und Vorprodukten (Halbfertigerzeugnisse, Halbfabrikate, Normteile, Baugruppen) mit Hilfe der programmgebundenen oder deterministischen Bedarfsermittlung abgeleitet wird.

Der Brutto-Tertiärbedarf an Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Werkzeugen und Energie wird im Wege der verbrauchsgebundenen oder stochastischen Bedarfsermittlung aufgrund von Vergangenheitsverbräuchen, die auf Prognosen beruhen, ohne Bezug zum Produktionsprogramm geplant. Unter Berücksichtigung geplanter Lagerbestandsveränderungen erfolgt die Ermittlung des Netto-Sekundär- und Tertiärbedarfs. Durch eine Eigenerstellungs- und Fremdbezugsentscheidung (Make-or-Buy in der Produktion) wird festgelegt, ob der Nettobedarf durch die eigene Produktion oder
durch Zulieferer gedeckt wird.

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