Die Restwertmethode für kalkulatorische Zinsen errechnet die kalkulatorischen Zinsen eines Unternehmens. Die jährliche Kapitalbindung wird durch Restwerte des Vermögensgegenstände ermittelt und damit der kalkulatorische Zinssatz errechnet.
Definition / Erklärung
Die Restwertmethode ermittelt die kalkulatorischen Zinsen auf das in einem Wirtschaftsgut gebundene Kapital zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Dabei wird der Durchschnittswert eines Gegenstandes während eines Jahres berechnet und mit einem vorgegebenen kalkulatorischen Zinssatz multipliziert.
Die so erhaltenen jährlichen kalkulatorischen Zinsen sind ein Maß für die Kosten, die durch das nicht zur Verfügung stehende, sondern in den Gegenstand investierte Geld entstehen. Diese müssen bei der Preiskalkulation derjenigen Produkte berücksichtigt werden, die mithilfe des Gegenstandes hergestellt werden.
Berechnung mit der Restwertmethode
Die Berechnung für ein Jahr erfolgt über den Durchschnittswert:
Anfangswert + Endwert / 2 = Durchschnittswert
Dieser Durchschnittswert wird mit dem kalkulatorischen Zinssatz multipliziert:
Durchschnittswert * kalk. Zinssatz = Kalkulatorische Zinsen für ein Jahr
Insgesamt ergibt sich folgende Gleichung:
(Wert am Jahresanfang + Wert am Jahresende / 2) * kalkulatorischer Zinssatz = Kalkulatorische Zinsen (für ein Jahr)
Diese Berechnung wird für jedes Jahr der Nutzungsdauer des Gegenstandes durchgeführt, wobei die Kalkulatorischen Zinsen jedes Jahr abnehmen.
Beispielrechnung
Ein Beispiel mit einer 2-jährigen Nutzungsdauer:
Kaufpreis: 100.000 EUR
Jährliche Abschreibung: 50.000 EUR
Kalkulatorischer Zinssatz: 10 %
Jahr 1: (100.000 + 50.000 / 2) * 0,1 = 7.500 EUR
Jahr 2: (50.000 + 0 / 2) * 0,1 = 2.500 EUR
Vorteile und Nachteile der Restwertmethode
Vorteile – die genaue Abbildung des Abschreibungsverlaufs
Nachteile – die aufwändigere Berechnung sowie die ungleichmäßigen Zinsen
Zusammenfassung
- ermittelt durchschnittliche kalkulatorische Zinsen pro Jahr von in Vermögensgegenständen gebundenem Kapital
- Berechnung ist im Vergleich zur Durchschnittswertmethode komplizierter, aber durch die jährliche Betrachtung präziser