Stärken-Schwächen-Analyse – In der englischsprachigen Literatur zur strategischen Unternehmensplanung ist die Stärken-Schwächen-Analyse im Begriff SWOT-Analyse enthalten. Dieses Akronym steht für Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats. Es bezeichnet die Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Risiken eines Unternehmens. Die Stärken und Schwächen sind im Gegensatz zu den Chancen und Risiken (Chancen-Risiken-Analyse) weitgehend durch endogene Faktoren festgelegt.
Stärken und Schwächen werden in der betrieblichen Praxis heute in der Regel durch Benchmarking ermittelt. Im Vergleich mit den leistungsfähigsten Wettbewerbern wird die Beurteilung und Verbesserung der eigenen Leistungsfähigkeit angestrebt. Stärken sind durch Vorteile, Schwächen durch Nachteile gegenüber den weltweit besten Konkurrenten gekennzeichnet.
Durch einen Branchen übergreifenden Vergleich können die besten Praktiken (best practices) weltweit ermittelt sowie erhebliche Verbesserungen der eigenen Stärken und Verringerungen der eigenen Schwächen angestrebt werden.
Stärken und Schwächen können sich im Marketing auf die marketingpolitischen Instrumente, d. h. die Produktpolitik, die Konditionenpolitik, die Distributionspolitik und Kommunikationspolitik, sowie auf das Zusammenwirken der genannten Instrumente im Marketing-Mix beziehen. Zudem wird die Stärken-Schwächen-Analyse eingesetzt, um Vorund Nachteile des eigenen Unternehmens im Vergleich zur Konkurrenz zu ermitteln, insbesondere hinsichtlich Forschung und Entwicklung, Produktion, Logistik, Organisation (Marketing-Organisation), Beschaffung und Finanzierung.
Durch Entwicklung richtungweisender Konzepte und Technologien lassen sich so Wettbewerbsvorteile erarbeiten. Je besser es einem Unter nehmen gelingt, dies im Sinne der eigenen Kunden und der Verfolgung der eigenen Unternehmensziele zu realisieren, desto positiver wirkt sich dies auf die Unique Selling Position bzw. Proposition (USP) des Unternehmens aus. Durch die Stärken-Schwächen-Analyse lassen sich Vorteile ebenso wie Defizite gegenüber der Konkurrenz erkennen und adäquate Maßnahmenpläne ableiten.
Bestandteil jeder Stärken-Schwächen-Analyse ist in der Regel auch eine Potenzialanalyse, bei der die dem Unternehmen derzeit und künftig voraussichtlich zur Verfügung stehenden Ressourcen berücksichtigt werden (beispielsweise finanzielle, physische, technologische, personelle und organisatorische Ressourcen sowie Know-how-Ressourcen durch Patente, Gebrauchs- und Geschmacksmuster).
Das Ergebnis einer Stärken-Schwächen-Analyse wird meist in einem Stärken- und Schwächen-Profil dokumentiert, das sich beispielsweise aus semantischen Differentialen (Skalen, Semantisches Differential) ergibt.