strategisches Wertsteigerungsmanagement ist wesentliches Modul eines -wertorientierten Controllingsystems. Die strategische Zielsetzung des Unternehmens besteht darin, Voraussetzungen für zukünftige Erfolge, d.h. Erfolgspotenzial zu schaffen. Der Unternehmenswert als Zukunftserfolgswert kann dabei als monetäres Gegenstück zum vagen Begriff des Erfolgspotenzials verstanden werden (Unternehmensbewertung). Dem strategischen Wertsteigerungsmanagement kommt dabei die Aufgabe zu, strategische Erfolgsfaktoren ausfindig zu machen, die in der Lage sind, den Unternehmenswert zu steigern (Wertsteigerungspotenziale). Hierbei sind prinzipiell vier Ebenen zu betrachten.
Bewertung von Eignerstrategien: Gerade in einer mittelständisch geprägten Wirtschaft kommt den privaten Zielsetzungen, Werthaltungen und Strategien der Eigentümer eine nicht zu unterschätzende Bedeutung bei, wie dies insb. bei Unternehmen im Familienbesitz zu erkennen ist (z.B. Notwendigkeit zur Selbstfinanzierung wegen fehlenden Zugangs zum Kapitalmarkt).
Bewertung von Unternehmensstrategien: Die Unternehmensstrategie, die einen optimalen Mix strategischer Geschäftseinheiten durch Portfoliomanagement und Gewinnung von Synergien anstrebt, hat die von den Eigentümern zur Verfügung gestellten Ressourcen i.S.e. Steigerung des Unternehmenswertes zu verwenden (wertorientiertes Controlling; Beteiligungscontrolling; Konzern-Controlling). Daher stellt sich hier die Frage, welche Geschäftseinheiten förderwürdig sind und knappe Ressourcen erhalten sollten bzw. ob das vorhandene Unternehmensportfolio an sich wertsteigernd ist. Mit der ersten Frage beschäftigen sich die sog. unternehmenswertorientierte Performance-Matrizen und die Marakon Profitability Matrix, der zweiten Problemstellung wendet sich das Leaning Brick Pile und die wertorientierte Interpretation des klassischen Marktanteils-/Marktwachstums-Portfolios (unternehmenswertorientierte Portfolio-Betrachtung) zu.
Bewertung von Geschäftsstrategien: Hinter der Fähigkeit, langfristig Renditen zu verdienen, die über den Kapitalkosten liegen, steht letztendlich die Schaffung und Nutzung von Wettbewerbsvorteilen und Nutzungspotenzialen. Aufgrund des zugrunde liegenden Shareholder Value-Konzeptes können einzelne Strategien, sofern sie in mehrjährigen Geschäftsplänen abbildbar sind, monetär bewertet werden, indem ihr Wertbeitrag ermittelt wird. Hierbei kann auf Verfahren der Unternehmensbewertung zurückgegriffen werden. Darüber hinaus wird am Rande des wertorientierten Controlling diskutiert, ob unter Rückgriff auf die Optionspreistheorie der Kapitalmarktforschung strategische reale Optionen (wie z.B. eine Ausstiegs-, Stilllegungs- oder Erweiterungsoption) monetär bewertet werden können.
Bewertung von funktionalen Strategien: Auf dieser Ebene stellt sich die Frage, wie einzelne betriebliche Teilfunktionen der Wertschöpfungskette auszurichten sind, um Wertsteigerungspotenziale erschließen zu helfen. Dabei kommt der Betrachtung immaterieller Ressourcen wie z.B. des Humankapitals, der vorhandenen Kundenbeziehungen (Customer Lifetime Value-Ansatz) oder der geschaffenen Markenwerte (Markensteuerung) eine zunehmende Bedeutung zu (~Intangible Assets).