Die Kennzahl Q, auch nach ihrem Schöpfer JAMES TOBIN mit Tobin-Q (Tobin’s q) benannt, setzt die Kosten für eine Kapazitätserweiterung oder einen Kapazitätsaufbau per Übernahme einer ganzen Unternehmung den sogenannten Marktpreis für Assets in Relation zu den Kosten für einen eigenen Aufbau durch Beschaffung der einzelnen Teile und Elemente an den Faktormärkten und deren Zusammenbringen, also den Ersatzkosten.
Eine Kapazitätserweiterung kann auf unterschiedliche Art erfolgen.
Zum einen kann eine Unternehmung durch Anschaffung von Maschinen, durch den eigenen Aufbau von Infrastruktur und die Einstellung von Personal selbst neue Produktionskapazitäten schaffen. Sinnbild dieses Weges ist die „Fabrik auf der grünen Wiese.“ Hierfür entstehen Kosten, die den geschätzten Kosten für Ersatzinvestitionen der einzelnen Vermögensteile entsprechen. (estimated replacement costs).
Zum anderen könnte die Unternehmung einen Konkurrenten aufkaufen, also eine bereits existierende Produktionseinheit insgesamt übernehmen, wozu ein Preis entrichtet werden muß, der dem Niveau entspricht, zu dem Unternehmen an der Börse und am Market of Corporate Control gehandelt werden.
Selbstverständlich gibt es auch Zwischenwege, die nicht eigens ausgeführt werden müssen.
In einer sehr langfristigen Perspektive sollte das Tobin-Q ungefähr gleich 1 sein sofern man:
1. beim Aufbau einer Fabrik auf der grünen Wiese nicht gewisse Produktionsfaktoren übersieht, wie beispielsweise den Markennamen oder andere Intangibles.
2. hinreichend Zeit für den Aufbau der neuen Fabrik hat (Welt ohne Eile) und
3. begabtes Management hat, das diese Aufgabe bewerkstelligt.
In anderen Situationen könnte das Tobin-Q auch größer als 1 sein. Große Tobin-Q deuten daher darauf, daß „neues“ immaterielles Vermögen auf einmal höher bewertet werden, daß es eine Marktform gibt, in der man sich beeilen muß, weil der Schnellste alles nimmt (Winner-Takes-All), und in der es nicht gelingt, Führungskräfte zu akquirieren.