Transshipment-Konzept

Ein überwiegend von Handelsunternehmen angewendeter Ansatz zur Bündelung von Güterströmen ist das Transshipment-Konzept bzw. Umschlagpunkte-System. Hierbei werden die Warensendungen einer Vielzahl von Lieferanten zunächst an Transit-Terminals (Warenverteilzentren) geliefert, um von dort in Abnehmer-Einzelkommissionen (z.B. filialbezogen) aufgelöst und anschließend empfängerbezogen gebündelt transportiert zu werden.

Die Anzahl der Verbindungen zwischen Liefer- und Empfangspunkten wird dadurch drastisch reduziert. Benötigt man z.B. zur Aufrechterhaltung der Relation zwischen 100 Liefer- und 100 Empfangspunkten durch direkte Verknüpfungen 10000 Verbindungen, sind bei der indirekten Verknüpfung über die Umschlaglagerbündelung nur noch 200 Verbindungen erforderlich, nämlich 100 zwischen den Lieferpunkten und dem Umschlaglager und 100 zwischen dem Umschlaglager und den Empfangspunkten.

Für den Lieferanten ergibt sich der Vorteil des großen zusammengefaßten Transportvolumens an einen Empfänger. Für die Kunden (z.B. Filialen) ergibt sich der Vorteil der einmaligen Anlieferung, was vor allem bei beengten Entlademöglichkeiten zu Handlingvorteilen führt. Für den Frachtführer ergibt sich der Vorteil optimaler Tourenauslastung in der Verteilung.

Auch Unternehmen, die in der Vergangenheit ihre Feinverteilung über kurze Strecken via Auslieferungsläger durchführten, können mit Hilfe des Transshipmentkonzeptes ohne Warenbestände in der Fläche einen 24-Stunden-Service realisieren. Bei hohem täglichen Auftragsvolumen und der dadurch möglichen Bündelung bleibt der Transportkostenvorteil, den das Auslieferungslager normalerweise gegenüber der Direktbelieferung aufweist, erhalten.


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