Unternehmenswertorientierte Kennzahlensysteme sollen die komplexe Zielgröße „Unternehmenswert“ weiter zerlegen, wobei sowohl Top-down-Analysen (Wie kann der Unternehmenswert gesteigert werden?) als auch Bottom-up-Analysen (Wie wirken sich Änderungen einzelner Werttreiber auf den Unternehmenswert aus?) interessante Fragestellungen aufwerfen können (Shareholder Value-Konzept). Bereits das „Shareholder Value Network“ von Rappaport stellt grundlegende Zusammenhänge zwischen einzelnen Entscheidungsebenen, Werttreibern, Wertkomponenten und der letztendlichen Zielgröße „Unternehmenswert“ dar.
Die unternehmenswertorientierten Kennzahlensysteme lassen sich mit Ansätzen des Performance Measurement (wie z.B. der Balanced Scorecard) verknüpfen. Diese treten mit dem Anspruch an, die strategischen Zielsetzungen des Unternehmens (z.B. Steigerung des Unternehmenswertes) in messbare und operationalisierbare Kennzahlen (Scores) zu zerlegen und zugleich nicht nur klassische finanzwirtschaftliche Zielsetzungen zu verfolgen, sondern auch die Kundenperspektive, die Mitarbeiterperspektive oder andere vergleichbare Sichten zu berücksichtigen, die letztendlich wieder über die Erzielung von Customer Value auch Shareholder Value zu generieren vermögen.
Daher haben einige Unternehmen bereits ihre wertorientierten Steuerungssysteme i.d.R. mit Balanced Scorecards verknüpft (so z.B. die ValueCard bei der DaimlerChrysler AG oder der Ansatz des Geschäftswertbeitrags bei der Siemens AG). Die Abbildung veranschaulicht den grundlegenden Aufbau derartiger Balanced Scorecards.