Die Veranlagungssimulation ist eine quantitative Methode der betrieblichen Steuerplanung, die überwiegend in der Praxis angewandt wird. Nach einer konkreten Sachverhaltsanalyse wird eine fallbezogene Modellrechnung durchgeführt, die sich an den Steuerformularen orientiert. Danach wird die Veranlagung der einzelfallbezogenen Handlungsalternative simuliert.
Die Steuerbelastungen sind allerdings für jede einzelne Steuerart gesondert zu ermitteln. Die Veranlagungssimulation entspricht einer additiven Ermittlung der Gesamtbelastung; eine Summe steuerlicher Wirkungen bezogen auf ökonomische Einzelgrößen. Diese Methode ist eine klassische, rechtsformorientierte Belastungsrechnung, die sich als Grundlage für nationale und internationale Steuerbelastungsvergleiche eignet.
Die genauen Ergebnisse der Veranlagungssimulation sind Maßgrößen für einen konkreten Sachverhalt. Die Steuerbelastung mehrerer Steuerarten wird transparent. Die hohe Rechenintensität, insbesondere bei der Änderung der Basisdaten und Größen, verringert sich mit Hilfe der Datenverarbeitung. Die steuerartenorientierte Vorgehensweise verhindert jedoch den Ausweis von Belastungswirkungen, die sich direkt auf betriebswirtschaftliche Planungsgrößen beziehen.
Wechselwirkungen zwischen steuerlichen Bemessungsgrundlagen sind nicht erkennbar. Der Informationswert wäre größer, wenn die steuerlichen Belastungs- und Entlastungswirkungen wie bei der Teilsteuerrechung abgeleitet werden könnten.