wertorientiertes Investitionscontrolling unterstützt die wertorientierte Unternehmensführung bei der Planung, Steuerung und Kontrolle strategisch relevanter Investitionsentscheidungen. Hierzu stehen als Instrumentarium insb. Shareholder Value-orientierte Kennzahlen zur Verfügung, mit denen die (möglichen) Veränderungen des Unternehmenswertes durch die (geplante) Realisierung einer Investition gemessen werden kann. Dabei ergibt sich der Shareholder Value (Shareholder Value-Konzept) aus dem Barwert künftig erwarteter Free Cash Flows eines Unternehmens, wobei i.d.R. eine Abzinsung mit dem gewichteten Gesamtkapitalkostensatz (WACC) erfolgt (Kalkulationszinssatz). Den Anforderungen des wertorientierten Investitionscontrolling werden die — ebenfalls auf kapitaltheoretischen Überlegungen basierenden — dynamischen Investitionsrechenverfahren (Discounted Cash Flow-Verfahren) gerecht (Investitionsrechnung):
Insbesondere bei Verwendung eines aus dem WACC abgeleiteten Kalkulationszinssatzes (als Alternativertragsatz) erscheint die These berechtigt, ein positiver (Projekt-)Kapitalwert führe zur Erhöhung des Shareholder Value.
Der Begriff „wertorientiert“ lässt sich jedoch weiter fassen; er kann auch auf den Stakehoder Value bezogen werden. Hier liegt es nahe, die Investitionsplanungsrechnung mit der Konzeption der Balanced Scorecard (BSC) zu verknüpfen. Dementsprechend können sowohl für die Beurteilung einzelner Investitionsprojekte als auch die Festlegung von Investitionsbudgets neben finanziellen Gesichtspunkten auch Auswirkungen auf die Kennzahlen der (restlichen) BSC-Perspektiven untersucht werden.