Das Missverhältnis zwischen den menschlichen Bedürfnissen (die nahezu unbegrenzt sind) und den knappen Gütern zwingt den Menschen mit den Gütern hauszuhalten – zu Wirtschaften. Das gilt sowohl für den Verbraucher, der mit einem gegebenen Einkommen so viel Bedürfnisse wie möglich befriedigen will, als auch für den Produzenten, der ständig Aufwand und Ertrag miteinander vergleichen und über die zweckmäßigste Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel entscheiden muss. Beide handeln nach dem wirtschaftlichen Prinzip.
Wirtschaftliches Handeln folgt dem Vernunftprinzip (Rationalprinzip). Es lassen sich zwei unterschiedliche Vorgehensweisen aufzeigen. Entweder versucht man mit vorhandenen Mitteln den größtmöglichen Erfolg zu erzielen (Maximalprinzip) oder man versucht ein angestrebtes Ziel mit minimalen Mitteln zu erreichen (Minimalprinzip). Jemand sucht für sein Geld die Anlageform, die ihm die höchste Verzinsung bringt. Er handelt nach dem Maximalprinzip. Ein anderer möchte einen bestimmten CD-Player von Sony kaufen. Er vergleicht die Preise verschiedener Anbieter und kauft beim günstigsten. Er beachtet das Minimalprinzip.
Wirtschaften heißt demnach darüber zu entscheiden, wie (unter Beachtung des wirtschaftlichen Prinzips) die vorhandenen Güter am zweckmäßigsten zu verwenden sind, um unsere Bedürfnisse so weit wie möglich zu befriedigen.
Das aber ist ein sehr theoretischer Anspruch. In der Lebenswirklichkeit werden die privaten Verbraucher wie auch die Kaufleute kaum in der Lage sein rein verstandesgemäß (rational) die anliegenden wirtschaftlichen Entscheidungen zu treffen.