(kann man da noch was am Preis machen …?)
Wer Stromkosten sparen möchte, muss erfinderisch sein. Das gilt sowohl für den Privatkunden als auch für Gewerbe bzw. größere Unternehmen. Vor allem aber für Betriebe, deren jährlicher Stromverbrauch über 100.000 kWh liegt. Diese können den Industriestrom zu günstigeren Tarifen erhalten. Wie und wo man außerdem noch sparen kann, um die Kosten für den Industriestrom zu senken, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Industriestrom – was ist das und wer bekommt ihn?
Wenn im Privathaushalt Stromkosten für die Spülmaschine oder den Trockner anfallen, betrifft das bei Unternehmen gleich leistungsstarke Anlagen und Maschinen. Solche verbrauchsintensiven Unternehmen benötigen ungleich höhere Strommengen, weswegen die jährlichen Stromkosten um ein Vielfaches größer ausfallen. Während Privat- und Gewerbekunden preislich gesehen eher den klassischen Stromtarif erhalten, beziehen Industriekunden dagegen den kostengünstigeren Industriestrom.
Von Industriestrom spricht man, wenn ein energieintensiver Betrieb mehr als 100.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr verbraucht. Bei sehr hohem Verbrauch rechnet man üblicherweise in Megawattstunden (MWh), wobei eine MWh insgesamt 1.000 kWh ergeben. Sowohl der Privat- als auch der Gewerbekunde erfassen ihren Stromverbrauch über übliche Stromzähler, sogenannte Standard-Lastprofil-Zähler (SLZ).
Unternehmen, die Industriestrom von mehr als 100.000 kWh verbrauchen, erfassen den Verbrauch per registrierender Leistungsmessung. Der Einbau solcher RLM-Zähler ist bei solchen Industriebetrieben sogar Pflicht.
Was kostet Industriestrom?
Der Vorteil für Bezieher von Industriestrom liegt im günstigen Industriestrom-Preis. Wer sich als Kunde mit immens hohem Verbrauch und entsprechenden Stromkosten präsentiert, darf mit einem spürbaren Preisnachlass rechnen. Wer demnach insgesamt mehr Strom verbraucht, zahlt zwar mehr. Allerdings muss er im Verhältnis zu anderen Verbrauchern weniger zahlen, da er auf weitaus günstigere Tarife zurückgreifen kann. Laut statista betrug der Preis für Industriestrom im Jahr 2021 noch 16,94 Cent pro Kilowattstunde.
Bei der Strompreisentwicklung kann man sich auf Preisstabilität wenig verlassen. Stabil war in den vergangenen Jahren lediglich der kontinuierliche Preisanstieg. Dafür können etwa Unternehmen mit Eigenversorgungsanlagen finanziell entlastet werden: Der Staat gewährt dem Betreiber in dem Fall Ausnahmeregelungen bzw. Steuernachlässe oder nur geringe Zahlungen hinsichtlich Umlagen und sonstiger Abgaben.
Industriestrom sparen – darum lohnt sich der Preisvergleich!
Bei den Kosten für Industriestrom schneidet Deutschland im europäischen Vergleich eher schlecht ab. Hierzulande muss der Unternehmer tiefer in die Tasche greifen als in Italien, Spanien oder bei unseren österreichischen Nachbarn. Am Günstigsten ist der Industriestrom mit ca. 5-6 Cent/kWh übrigens bei den Skandinaviern in Schweden, Norwegen und Dänemark.
Bei demnach konstant hohen Kosten für deutschen Industriestrom pro kWh kommt es vor allem auf effektive Sparmöglichkeiten an. In erster Linie bietet sich hier ein Industriestrom-Vergleich der verschiedenen Stromanbieter an. Denn wer als Industriekunde einen günstigen Tarif entdeckt, kann auch bei vermeintlich kleinen Preisunterschieden übers Jahr gesehen eine Menge an Kosten einsparen.
Einen ähnlich schnellen Ansatz, um Kosten für Industriestrom einsparen zu können, bietet die „interne Lösung“ für eine günstigere Energieeffizienz. Gerade aufwändige Beleuchtungsanlagen sind wahre Stromfresser. Folgende Alternativen können die Kosten für Industriestrom bei der Beleuchtung erheblich senken:
- Umstellung auf ein kostensparendes LED-System
- Einrichtung von sensorgesteuerten Beleuchtungsanlagen
- Planung eines neuen Beleuchtungskonzeptes, das das vorhandene Tageslicht maximal nutzt
Industriestrom mit RLM – wie funktioniert das?
Wie erwähnt, sind Industriekunden mit mehr als 100.000 kWh Stromverbrauch pro Jahr verpflichtet, einen Zähler mit registrierender Leistungsmessung im Betrieb anzubringen. Solche RLM-Zähler werden über den gewählten Netzbetreiber eingerichtet und betrieben.
Wie erfolgt die Abrechnung des Industriestroms über RLM?
Der RLM-Zähler misst den durchschnittlichen Stromverbrauch in regelmäßigen Abständen. Alle fünfzehn Minuten bekommt der Stromlieferant die Daten über den Stromverbrauch des Betriebes gemeldet. Auf dieser Datenbasis erstellt der Versorger eine monatliche Rechnung, die das Unternehmen zum vertraglich vereinbarten Tarif bezahlt.