Mittels Fort- und Weiterbildungen können Arbeitnehmer ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern und sich bestenfalls für Unternehmen unentbehrlich machen. Sie erhalten die Möglichkeit, mehr Verantwortung zu übernehmen und ein höheres Gehalt zu verdienen. Insbesondere Betriebswirte sind heute in allen Branchen schwer gefragt und haben als Allrounder beste Zukunftsaussichten.
Welche betriebswirtschaftlichen Weiterbildungen gibt es und welche Chancen eröffnen sich dadurch? Das ist das Thema dieses Artikels.
Was macht betriebswirtschaftliche Weiterbildungen so wichtig?
In jedem Unternehmen spielt betriebswirtschaftliches Fachwissen eine besonders große Rolle, weshalb stets entsprechende Fachkräfte gesucht werden. Je mehr Erfahrung diese haben und über je mehr Wissen sie in den verschiedenen Teilbereichen verfügen, desto besser. Wer demnach bereits einige Weiterbildungen erfolgreich abgeschlossen hat, ist auf dem Markt äußerst gefragt und kann mit ein bisschen Engagement zweifellos Karriere machen. Eine Führungsposition ist insbesondere für Fach- oder Betriebswirte schnell erreichbar.
Welche Arten von Weiterbildungen gibt es?
Wer eine kaufmännische Ausbildung oder beispielsweise ein Studium abgeschlossen hat, kann auf verschiedene Arten von BWL-Weiterbildungen absolvieren. Folgende Möglichkeiten gibt es:
- Aufbauendes Studium
Nach einer kaufmännischen Ausbildung kann beispielsweise ein BWL-Bachelor-Studium oder nach dem Bachelor-Abschluss das Master-Studium angestrebt werden. Beide bieten die Möglichkeit, sich umfassend weiterzubilden und komplexes Wissen zu erwerben. Während einem Master-Studiengang kann zudem eine Spezialisierung auf einen bestimmten Fachbereich wie beispielsweise Finanzen oder Marketing gewählt werden.
- Zertifikatsprogramm
Möchte man sich bei einer Weiterbildung lediglich auf einen konkreten Fachbereich konzentrieren, ist ein entsprechendes Zertifikatsprogramm denkbar. Diese können meist innerhalb kurzer Zeit abgeschlossen werden und richten sich je nach Thema an Arbeitnehmer bestimmter Branchen.
- „Executive-MBA“-Programme
Steht man bereits fest im Berufsleben, möchte jedoch seine Karriere vorantreiben und eventuell sogar eine Führungsposition besetzen, kann man ein „Executive-MBA“-Programm absolvieren. Dabei durchläuft man eine umfassende Ausbildung im Bereich Betriebswirtschaftslehre und erwirbt konkrete strategische Fähigkeiten.
- Seminare, Workshops, Online-Kurse
Zu guter Letzt gibt es eine Vielzahl von BWL-Kursen, Seminaren und Workshops von unterschiedlicher Dauer und zu den verschiedensten grundlegenden oder auch fortgeschrittenen Themen. Diese können je nach Anbieter in Präsenz oder auch flexibel online wahrgenommen werden.
Betriebswirtschaftliche Weiterbildungsmöglichkeiten
Konkret können nach einer kaufmännischen Ausbildung oder einem BWL-Studium beispielsweise folgende betriebswirtschaftliche Weiterbildungen absolviert werden:
- Fachwirt
Mittels einer Aufstiegsfortbildung zum Fachwirt erhält man die Befähigung, eine Position in einer mittleren Führungsebene zu übernehmen. Die Weiterbildung erfolgt branchenspezifisch, sodass man sich beispielsweise zum Immobilien-, Steuer-, Wirtschafts-, Handels-, oder Veranstaltungsfachwirt weiterbilden lassen kann. Das bedeutet, dass man anders als bei der Fortbildung zum Betriebswirt keine branchenübergreifenden Kenntnisse vermittelt bekommt, sondern spezifisches Knowhow in konkreten Bereichen erwirbt.
Der Abschluss des Fachwirts ist letztlich hinsichtlich des Niveaus trotzdem dem Meister und dem Betriebswirt gleichgestellt und ermöglicht ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule.
Um nach dem Abschluss eines Vorbereitungskurses auch die Prüfung ablegen zu können, muss jedoch mindestens eine kaufmännische oder andere drei-jährige Ausbildung abgeschlossen worden sein und in letzterem Fall zusätzlich kaufmännische Berufserfahrung nachgewiesen werden.
Die Weiterbildung dauert zwischen sechs und 24 Monaten, je nachdem, ob sie in Voll- oder Teilzeit durchgeführt wird. Die Kosten belaufen sich auf 1.500 bis 6.000 Euro.
- Betriebswirt
Die Aufstiegsfortbildung zum Betriebswirt erfolgt ebenfalls nach einer kaufmännischen Ausbildung und erfordert einige Jahre Berufspraxis, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Die Vorbereitungskurse können dabei im Rahmen eines berufsbegleitenden (Fern-)Studiums gemacht werden oder mittels einer Abiturientenausbildung, welche eine „normale“ Ausbildung und Aufstiegsfortbildung kombiniert.
Der Betriebswirt entspricht dann dem höchsten nicht-akademischen Abschluss in der Wirtschaft und bringt demnach enorm hohe Karrierechancen mit sich. Ausgebildete Betriebswirte können grundsätzlich in jedem Bereich eines Unternehmens tätig werden, ob Human Resources, Marketing, Vertrieb oder Controlling. Nicht selten machen sie außerdem den Ausbilderschein und sind dann für Auszubildende zuständig.
- Studium International Management
Das Studium International Management beinhaltet eine umfassende Ausbildung in BWL- und VWL-Themen mit internationaler Ausrichtung und wird oftmals vollständig in Englisch gelehrt. In Zeiten der Globalisierung bringt dieser Studiengang daher enorm gute internationale Jobaussichten mit sich. Es kann sowohl als Bachelor- als auch zusätzlich als Master-Studiengang in Voll- und Teilzeit absolviert werden.
- Weiterbildung Management und Fführung
Strebt man konkret eine Führungsposition an, eignet sich eine Weiterbildung im Bereich Management und Führung besonders gut, die nach einer kaufmännischen Ausbildung absolviert werden kann. Dabei werden sämtliche Grundlagen der Unternehmensführung vermittelt, die Führungskräfte benötigen. Die Dauer variiert je nach konkreter Weiterbildung und danach, ob diese in Voll- oder Teilzeit belegt wird.
Karrieremöglichkeiten eines Fach- oder Betriebswirts
Nach dem Abschluss als Fach- oder Betriebswirt bestehen eine Vielzahl von Karrieremöglichkeiten im mittleren oder höheren Management, inklusive der Möglichkeit auf eine hochrangige Führungsposition mit entsprechender Verantwortung. Grundsätzlich sind Fachkräfte mit diesen Abschlüssen immer in allen Bereichen der Wirtschaft gefragt und haben üblicherweise keine Schwierigkeiten, Jobs zu finden. Insbesondere Spezialisierungen ermöglichen außerdem den Einsatz in konkreten Bereichen eines Unternehmens, wobei Betriebswirte stets als Allrounder gelten und überall gesucht werden. Voraussichtlich wird sich dies auch nicht allzu schnell ändern.
Zudem ist es für Fach- und Betriebswirte natürlich auch denkbar, sich als Coach oder Berater selbstständig zu machen, wenn man umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten in einem bestimmten Fachbereich erworben hat und diese an andere weitergegeben möchte. Alternativ könnte mit einer guten Geschäftsidee auch ein eigenes Unternehmen gegründet werden – das betriebswirtschaftliche Wissen ist vorhanden.
Gehälter von Fach- und Betriebswirten
Fach- und Betriebswirte verdienen je nach Unternehmen, Branche und Berufserfahrung im Durchschnitt zwischen 3.400 und 5.200 Euro brutto im Monat. Erhält man höhere Positionen, steigt der Verdienst selbstverständlich und kann als Top-Manager auch bei 8.000 Euro oder mehr liegen.
Dabei sind bereits die Einstiegsgehälter dieser Fachkräfte äußerst attraktiv und überdurchschnittlich hoch. Weiterbildungen bzw. Spezialisierungen bieten sich dann zweifellos an, um diese schrittweise zu erhöhen und später gegebenenfalls sogar zu den Top-Verdienern zu gehören.
Fazit
Ganz nach dem Motto Lebenslanges Lernen sind betriebswirtschaftliche Weiterbildungen jedem zu empfehlen, der eine kaufmännische Ausbildung absolviert hat oder in diesem Bereich bereits seit mehreren Jahren tätig ist. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für entsprechende Weiterbildungen bzw. Aufstiegsfortbildungen, welche äußerst vielversprechende Jobaussichten und ein hohes Ansehen mit sich bringen. Vor allem Fach- und Betriebswirte werden in allen Bereichen der Wirtschaft gesucht und sind branchenunabhängig schwer gefragt. Diese können recht problemlos in Führungspositionen aufsteigen und dann auch überdurchschnittliche Gehälter erwarten. Für sie lohnt sich demnach das Durchhaltevermögen, welches sie während der anspruchsvollen Weiterbildungen haben mussten.