Im Zusammenhang mit postalisch versendeten Werbemitteln wird von Adressmarketing gesprochen. Adressmarketing beschreibt dabei jene postalischen Marketingmaßnahmen, die mit individuell adressierten Werbemitteln vorgenommen werden. Adressmarketing ist also klar von der Postwurfsendung und von nicht adressierten Flyern zu unterscheiden.
Adressmarketing zur Kundenbindung kann mit einem bestehenden Kundenstamm betrieben werden. Zur Neukundenakquise müssen in der Regel neue Adressen bei entsprechenden Anbietern hinzu gekauft werden.
Wozu Adressen kaufen?
Um mit Adressmarketing Neukunden zu werben, werden neue Adressen benötigt. Diese Adressen sollten der eigenen Zielgruppe entsprechen. Um einen passenden Anbieter zu finden, muss die Zielgruppe zunächst so genau wie möglich eingegrenzt werden. Selektionskriterien können beispielsweise die Region oder die Firmengröße sein.
Nicht für alle Selektionskriterien findet man immer einen geeigneten Anbieter. Es lohnt sich aber in jedem Fall vor dem Kauf die Preise zu vergleichen, wenn man mehrere Anbieter mit ähnlichen Kriterien zur Auswahl hat.
Unterschied Firmenadressen und Privatadressen
Spätestens seit der DSGVO ist der Kauf und Verkauf von Privatadressen rechtlich sehr heikel. Zuvor konnten sich Adresshändler und damit auch ihre Kunden auf das im damaligen Bundesdatenschutzgesetz festgeschriebene Listenprivileg berufen. Dieses entfiel im neuen Bundesdatenschutzgesetz und der DSGVO ersatzlos.
Aber auch Firmenadressen können durch die DSGVO geschützt sein, wenn es keine Juristischen Personen sind. Das betrifft sogar den Großteil aller Firmen deutschlandweit. Ärzte, Handwerker und Selbständige gelten zum Beispiel üblicherweise nicht als Juristische Person.
Welche Adressanbieter gibt es?
Auf dem Markt gibt es Adressanbieter mit den unterschiedlichsten Spezialisierungen. Nach wie vor gibt es Adressanbieter, die neben Firmenadressen auch Privatadressen verkaufen. Adressanbieter wie Address-Base haben sich hingegen auf Firmenadressen spezialisiert.
Es gibt aber auch im Bereich Firmenadressen unterschiedliche Spezialisierungsmöglichkeiten. Beispielsweise können manche Anbieter Informationen über die IT-Infrastruktur, über den Fuhrpark oder über spezielle Ansprechpartner liefern. Solche Informationen schlagen sich beim Kauf in der Regel merklich in den Kosten nieder.
Sinn von Adresskauf
Um Neukunden per Post zu gewinnen, werden viele Adressen potentieller Neukunden benötigt. Da Antwortquoten oft nur im Promillebereich liegen und selbst bei sehr guten Aktionen nur im niedrigen, einstelligen Prozentbereich, müssen viele Empfänger angeschrieben werden, um einen Effekt zu spüren.
So viele Adressen selbständig zu generieren, ist ein sehr aufwändiges und kostspieliges Unterfangen. Adresshändler können große Mengen an Adressen zu wesentlich wirtschaftlicheren Konditionen anbieten als eine eigene Adressgenerierung ermöglichen würde.
Vorteile von Adressmarketing
Im Vergleich zu Postwurfsendungen und nicht adressierten Flyern erhalten individuell adressierte Briefe vom Empfänger mehr Aufmerksamkeit. Zudem können die Zielgruppen in der Regel genauer abgestimmt werden.
Postalisches Adressmarketing ist die einzige legale Methode mit spezifizierten Empfängern Neukunden zu gewinnen. Da man bei der Neukundengewinnung noch nie Kontakt zum Empfänger hatte, kann keine Werbeeinwilligung vorliegen. Diese ist bei Werbung per E-Mail, Fax, SMS oder Telefon laut dem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb sowohl bei Privatpersonen als auch bei Firmen erforderlich.